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Angst vor Staubsauger, Bohrer und Co.? Wege zum (tiefen)entspannten Hund

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Staubsauger, Bohrer & Co. - Was Hunden so alles angst macht ...

Dein Hund hat Angst vor Staubsauger, Bohrer und Co.?

Tja, welcher Hundehalter kennt das nicht?

 

Kaum stellt man den Staubsauger an, ist die Fellnase entweder unterm Tisch verschwunden oder geht mit viel Gebell zum Angriff über.

 

Nach dem tollen Bad im Tümpel das klatschnasse Fell föhnen? Der Hund zückt die Green Card und packt sein Körbchen.

 

Ein Regal an der Wand befestigen, schön ordentlich mit Dübel? Der Vierbeiner kommt nochmal zurück, um sich für den Flug in die USA genügend Reiseproviant einzustecken.

 

Kurz gesagt, alles was laut ist und gefährlich aussieht, führt grundsätzlich mal zu Schnappatmung. Erst beim Hund und meistens gleich darauf bei Herrchen und Frauchen.

 

Es ist aber auch so verdammt schwer, seinem neuen Familienmitglied klar zu machen, dass das komische Ding, das die Zweibeiner durch die Gegend schieben, nicht alle töten wird - schon gar nicht den Hund. Es macht einen Höllenlärm, bewegt sich ganz merkwürdig, und Fell hat es auch nicht. Bleiben erstmal nur zwei Alternativen: ihm verdeutlichen, dass es sein Revier woanders suchen soll (und zwar sofort) - oder sich verstecken und hoffen, dass das Ding einen übersieht. 

Aber es geht - oh Wunder! - auch anders, und dieser Blogartikel soll Dir Mut machen, Dich auch mal kreativ mit den Ängsten oder 'Problemzonen' Deiner Fellnase auseinanderzusetzen.

 

 

 

'Es gibt soooo viele schlimme Sachen da draußen ....'

Free-Photos@pixabay.com

Der Staubsauger - das Ding, das aus der Hölle kam ...

Bleiben wir doch gleich mal beim Beispiel 'Staubsauger'.

 

Als Prinzessin Sophie unser Haus in ihren Regierungsbezirk aufnahm, war sie genau 12 Wochen alt und ein wirklich gut sozialisierter kleiner Hund - der Züchterfamilie sei Dank. Einen Staubsauger kannte sie also nicht nur vom Hörensagen, aber wirklich geheuer war ihr das komische Teil auch nicht. Sie kläffte ihn zwar nicht an oder benahm sich anderweitig akustisch und motorisch störend, aber sie schaute schon zu, dass sie soviel Platz zwischen sich und das röhrende Monster brachte wie nur möglich.

 

Wir waren natürlich erstmal schon über diesen Status Quo glücklich - aber wir wären ja nicht Helikopter-Frauchen und Superhero-Herrchen, wenn wir eine Situation, in der sich die Fellnase nicht absolut happy fühlt, akzeptiert hätten ... :-)

Bichon frisé Sophie

 

 

 

'So schön kann ich lachen, wenn ich happy bin, Leute!'

Also starteten wir das Trainingsmodul 'Ich liebe den Staubsauger, weil er mich ständig mit tollen Leckerlis verwöhnt'. Das Mäuschen ist nämlich ausschließlich über Futter zu motivieren - leider. By the way: Wer eine gute Hundediät kennt - bitte immer her damit ... ;-)

 

Also haben wir Leckerlis auf dem Boden platziert und sind mit dem Staubsauger immer näher herangekommen. Natürlich gaaaaaaaanz vorsichtig und in Millimeterschritten. Ergebnis nach relativ kurzer Zeit: Der Staubsauger wurde misstrauisch aus den Augenwinkeln beobachtet, aber ansonsten akzeptiert, und dem Hund war kotzübel, da überfressen.

Auf diesem Level steckten wir gute anderthalb Jahre fest, bis uns der Zufall in die Quere kam - bzw. der Lieblingsball vor den Staubsauger. Ganz zufällig natürlich (okay, das ist gelogen. Ich hatte keinen Bock, mich zu bücken und den angesabberten Häkelball aufzuräumen. Ich geb's ja zu).

Sophie hatte in dieser Sekunde einen ihrer berüchtigten Checkermomente, in denen sie sich von jetzt auf gleich entweder was ganz Tolles angewöhnt oder den größten Blödsinn (meistens letzteres ... ;-) ). Ihre winzigen Synapsen verknüpften die Faktoren fliegender Ball, Staubsauger und Partytime im Bruchteil eines Augenblicks.

 

 

 

'Let's Paaaaaarty ...!'

 StockSnap@pixabay.com

Der erste Versuch, den Staubsauger zum Ballspielen zu animieren, verlief noch etwas vorsichtig. Aber als sie dem komischen Ding endlich beigebracht hatte, wie man den Ball schupsen muss, war die Freude auf allen Seiten groß.

 

Seit diesem Tag dauert das Saugen in unserem Haushalt die dreifache Zeit. Sobald wir den Staubsauger aus dem Schrank holen, sucht sich das Mäuschen einen passenden Ball und präsentiert ihn dem Gerät, ob er mit der heutigen Wahl zufrieden ist. Bis jetzt hatte der Staubsauger nie Einwände. :-)

 

Wer's nicht glaubt: hier der Videobeweis. :-)

Alles, was Krach macht ...

Natürlich macht nicht nur ein Staubsauger komische, hässlich laute Geräusch, sondern auch alles, was Superhero-Herrchen bei seinen Heimwerkeranfällen braucht.

 

Selbstverständlich trauten wir uns lange Zeit nicht, einen Akkuschrauber oder sogar einen Bohrer anzuschalten - das war vor dem Aha-Erlebnis, dass man einem Hund blöde Sachen auch richtig interessant machen kann.

 

Als wir irgendwann zum Schluss kamen, dass man Regale ziemlich schlecht mit Tesastreifen zusammenbauen kann, stellten wir einen Masterplan auf: Superhero-Herrchen wurde mit sämtlichen Bastelmaterialien in den hintersten Kellerraum verbannt, und Helikopter-Frauchen stand mit Leckerli, Bällchen, Quietscheschaf und allem möglichen anderen Plunder bereit, um Schockzustände adäquat behandeln zu können.

 

Der Masterplan funktionierte ungefähr anderthalb Minuten lang, dann bekam das Mäuschen Sehnsucht nach Superhero-Herrchen und verlangte, selbigen sofort und unverzüglich aufzusuchen - jaaaaa, auch im Keller. In einer Wolke aus Bohrstaub, bei gefühlten fünfzigtausend Dezibel.

 

Und weil es immer totaaaaaal spannend ist, was Superhero-Herrchen macht, musste Madame ihr feuchtes Näschen gleich mal in seine Angelegenheiten bzw. das Bohrloch stecken. Bei angeschaltetem Bohrer ...   

Bichon frisé

 

 

 

'Herrchen, da sitzt 'ne Schraube falsch. Definitiv.'

Tja, und seitdem basteln die beiden immer in trauter Zweisamkeit, egal wie laut es wird. Superhero-Herrchen muss halt immer höllisch aufpassen, dass er keine kleine Pfote unterm Vorschlaghammer hat oder den Hund mit andübelt.

 

Mein Vorteil bei der ganzen Sache? Ich kann in dieser Zeit mal wieder in Ruhe staubsaugen ... :-)

So nimmst Du Deinem Hund die Angst vor Staubsauger, Bohrer und Co.

Was wollen uns diese Geschichten lehren?

 

Erstens:

Mach Dich immer auf Überraschungen gefasst. Manchmal ist ein Problem nur eine Herausforderung ...

 

Zweitens:

Sei kreativ. Dein Hund ist es auch.

 

Und drittens:

Es gibt nicht DIE richtige Lösung für ein Problem (bzw. eine Herausforderung ;-) ). Jeder Hund ist ein absolutes Unikat. Vor allem liest er keine Ratgeber und Erziehungstipps, wie man unbedingt vorgehen sollte, wenn Fall x oder Problem y auftritt.

 

Okay, ein paar gute (bzw. gutgemeinte ;-) ) Ratschläge gibt's natürlich, die man im Hinterkopf behalten sollte, gerade wenn's um ein heikles Thema wie Ängste vor Haushaltsgeräten geht:

 

  • Starte nicht bei Null, sondern noch darunter
    Überfordere Deine Fellnase nicht. Sie bekommt Panik, wenn Du den Staubsauger durch die Gegend ziehst? Dann stell ihn doch einfach mal ganz unauffällig in eine Ecke und beachte ihn überhaupt nicht. Du wolltest aber gleich mit Geräusch loslegen? Sorry, hab bitte Geduld. Dein Hund hat es mit Dir auch - öfter, als Du denkst ... :-)

  • Übe regelmäßig und so oft es Euch beiden guttut
    Ich liebe diese Ratgeber, in denen es als erstes heißt: 'Ab sofort bitte täglich fünf Stunden üben, auch an Weihnachten.' Okay, ich übertreibe ein bisschen ;-). Natürlich sollst Du mit Deinem Hund am Ball bleiben, und dazu sind möglichst tägliche Wiederholungen super. Aber ich habe für mich festgestellt, dass mich solche Trainingspflichtprogramme so stressen, dass ich schon gar nicht erst damit anfange. Training muss wirklich Spaß machen. Nicht nur dem Vier-, sondern auch dem Zweibeiner.

  • Mach einen (winzigen) Schritt nach dem anderen
    Oh ja, ich weiß - das ist schwierig ... Aber gib Deiner Fellnase bitte alle Zeit, die sie braucht. Unterteile die Übungen in kleine Portionen. Feiere jeden noch so winzigen Erfolg. Wer immer nur das große Ziel vor Augen hat, wird schnell ungeduldig (und unfair gegenüber seiner Fellnase).

  • Überlege Dir, was Deinen Hund am meisten Freude macht
    Natürlich kann man mit Leckerli ganz hervorragend Schritt für Schritt den Staubsauger zum besten Freund machen - oder wenigstens zum geringsten Feind ;-). Dafür gibt es auch überall Anleitungen. Aber wie wir bei Sophie festgestellt haben, kommt der große Durchbruch manchmal mit einer Taktik, an die man vorher nie gedacht hat.
    Wie gesagt, sei kreativ. Dein Hund ist es auch.

 

 

 

'Ich finde übrigens auch diese komischen Dinger toll, die so laut 'Plopp' machen, wenn man sie mit der Kralle anpiekst ...'

So, ich hoffe, Du konntest ein paar Gedankenanstösse aus diesem Beitrag mitnehmen!

 

Sophie und ich drücken Dir auf alle Fälle ganz fest die Daumen (bzw. Pfoten), dass Ihr gemeinsam das Thema 'Angst vor Staubsauger, Bohrer und Co.' ganz schnell löst.

 

Schreib uns doch, wie es Euch gerade damit geht, ob Ihr noch andere Tipps und Ideen auf Lager habt, oder wie Ihr Euren Vierbeiner dazu gebracht habt, den Staubsauger zum besten Buddy der Welt zu machen. Sophie und ich freuen uns immer über Post!

 

Und wer noch ein bisschen Motivation und Aufmunterung braucht: Schau doch mal auf Youtube vorbei, wie viele witzige Videos es zu diesem Thema gibt! Wir überlegen gerade, ob wir Sophie einen von diesen tollen Staubsaugerrobotern zu schenken, auf dem sie dann auch ganz relaxt durchs Wohnzimmer fahren kann ... :-)

Bis dahin alles Gute für Dich und Deine Fellnase!

 

Herzliche Grüße von


Wer kennt ihn noch nicht, unseren genialen Erinner-mich-Service?

 

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