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5 Tipps gegen den Welpenblues

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Welpenblues - und 5 Tipps, wie Du gut durch die wilde Zeit mit Welpe kommst

Welpenblues? Was ist das denn?

Welpenblues?

 

Ganz ehrlich, davon hatte ich noch nie was gehört. Bis er mich am Wickel hatte, der Blues. Und zwar so richtig fies. Da kann kaum eine junge Mutter mithalten, ehrlich - auch es wenn Statistiken zufolge zwischen 50 und 80% trifft (Quelle: http://www.familie.de/schwangerschaft/babyblues). Ich hab auch ohne Säugling an der Brust sämtliche Tiefs mitgemacht.

 

Und deswegen kommen hier meine fünf einfachen Tipps, wie Du (natürlich zusammen mit Deinem Hund) gut durch die aufregende, anstrengende, spannende Welpenzeit kommst. 

 

Aber der Reihe nach.

 

Wir hatten die Entscheidung für einen Welpen ja lehrbuchmäßig durchgeplant und optimal organisiert (wie immer bei uns ☺). Mit Checklisten und allem, was dazu gehört.

Dann kam Tag X.

Der erste Tag allein mit Sophie - wenigstens so lange, bis Superhero-Herrchen aus dem Büro heimkam.

Und schon war sie da, die große Unsicherheit. 

Was mach ich denn jetzt bloß die vielen Stunden mit dem Hund?  Soll ich jetzt wirklich schon mit der ganzen 'Erziehung' anfangen? Was braucht Sophie, hat sie Hunger, hat sie Durst, muss sie raus, will sie spielen  - und warum guckt sie mich gerade so komisch an?

 

Sophie war nämlich von Anfang an irgendwie gaaaanz anders als die Welpen, die in den Hunde-Ratgebern beschrieben wurden.

Ständig hinterherlaufen? Nö.

Bällchen jagen, an Stöckchen knabbern oder an Socken zerren? Nö.

Im Garten toben? Nö.

Überhaupt gerne raus wollen? Nö.

Anzeigen, wenn man muss? Nö. (Zum Thema 'Der lange Weg zur Stubenreinheit' gibt's noch einen extra Blog-Beitrag ...)

Mit Herrchen oder Frauchen knuddeln? Nö.

 

Sophie saß nur da wie ein weißer Wattebausch und starrte mich aus ihren tiefschwarzen Kulleraugen an. Hin und wieder machte sie aus dem Stand ein Pfützchen. Oder ein Poo.

 

Und während wir uns so anstarrten, mein sehnlichst gewünschter Seelenhund und ich, schnappte mich der Blues.

Statt Harmonie, Bindung, Freundschaft und Zusammengehörigkeitsgefühl nur Angst davor, Fehler zu machen, Unsicherheit - und ganz viel Verdauung.

Für die nächsten zehn, fünfzehn Jahre ... 

Ich hatte mir das irgendwie anders vorgestellt.

Ganz anders. 

 

Welpenblues

 

 

 

 

 

"Ich glaub, ich schaff das alles nicht ..."

Was mit einem Welpen alles schiefgehen kann ...

Plötzlich wurde mir klar, wie viel Verantwortung wir gegenüber dem kleinen Wollknäuel hatten. Tausend Sachen konnten schiefgehen.

Falsche Erziehung. Keine Bindung zum Hund. Kein gegenseitiges Vertrauen. Zu wenig Futter. Zu viel Futter. Das falsche Futter - hat sie jetzt gerade schon wieder gepinkelt? Zu viel Wasser. Oder hat Sophie Nierenprobleme? Oh Gott, warum jagt sie denn plötzlich ihren eigenen Schwanz? Und wie sie mit den Beinchen zuckt, wenn man sie mal vorsichtig am Bauch krault ... Ist das ein epileptischer Anfall? Ein Gehirntumor?

 

Nach der ersten Woche war ich ein Wrack. Und Sophie bestimmt auch. Sie konnte es bloß nicht sagen.

 

Wir holten uns professionelle Hilfe - und zwar von einer Hundetrainerin, die sich auf Verhaltenstherapie spezialisiert hatte. Wenn schon, dann richtig.

Die Dame kam, sah und ging wieder. Mit dem Hinweis, dass Sophie etwas zurückhaltend und übervorsichtig, aber ansonsten ganz normal und kerngesund wäre und dass wir endlich mal auf unser Bauchgefühl hören sollten - sowie mit unserer Anmeldung zu ihrem mehrmonatigen Welpengrundkurs Teil 1 (aber dazu in einem anderen Artikel mehr ☺).

Natürlich ließen wir uns diese Prognosen gleich noch durch ihre Konkurrenz bestätigen (ebenfalls mit Anmeldung zum mehrmonatigen Welpengrundkurs Teil 1).

 

"Das mit dem Zusammenwachsen dauert Monate", sagte die gute Freundin beim nächsten Telefonat. "Jahre", unkten die anderen Hundehalter, denen wir begegneten. "Im dritten Jahr wird's endlich besser. Oder im vierten. Wenn Sie Glück haben."

 

Wir bedankten uns freundlich für die niederschmetternde Auskunft und verabschiedeten uns. Auch von der Idee, dass wir ab Tag 1 ein supertolles, total entspanntes, vertrauensvolles Rudel sein mussten.

 

Dann atmeten wir tief durch. Nahmen die Pfützchen im 5-Minuten-Takt mit Humor (und ganz viel Küchenpapier). Ließen Sophie auch mal aus den Augen (aber natürlich nur ganz kurz und nur in einem abgesicherten Raum :-) ). Freuten uns über jeden Körperkontakt, jedes kurze Spiel, jedes Schwanzwedeln. Lernten, was sie toll findet und was nicht.

 

Und es wurde wirklich besser. In ganz kleinen Schritten, fast unmerklich. Plötzlich war es gar nicht mehr so anstrengend, einen Welpen im Haus zu haben - vom Blues keine Spur mehr.

 

Und hier kommen sie endlich: Meine fünf persönlichen Favoriten, wie Du dem Welpenblues keine Chance gibst. Alle in Eigenerfahrung erprobt, getestet und für gut befunden ...

Tipp Nummer 1: Schau nicht danach, was die anderen machen/haben

Ich weiß, das ist schwer.

Es gibt gefühlt über tausend Ratgeber zum Thema 'Der Welpe ist da - und jetzt?', und Google spuckt noch mehr viel mehr Treffer aus.

Du gehst auf die Straße und begegnest im Minutentakt (scheinbar) perfekte Mensch-Hund-Teams.

Freunde, Familie und Nachbarn geben gute Ratschläge,

Aber es gibt nur genau ein Rudel, das so ist wie Deins. Und das seid Ihr selber, Du und Dein Hund.

 

Woher willst Du wissen, ob der perfekt im 'Fuß' laufende Schäferhund vom Nachbarn nicht schon sämtliche Socken im Haushalt aufgefressen hat? Ob der reizende kleine Malteser, der nur Augen für sein Frauchen hat, heimlich auf den Teppich pinkelt, wenn keiner guckt? Ob der Terrier, der so lustig Bällchen apportiert, auch nachts um 12 noch seine Runden in full speed dreht? 

 

Und da willst Du wirklich tauschen?

Na, also. 

Tipp Nummer 2: Versetz Dich in Deinen Hund

Du denkst, nur Du hast Probleme mit Deinem Welpen? Überleg mal, wie es Dir an seiner Stelle ginge:

  • plötzlich weg von der besten Mama der Welt (und den tollsten Geschwistern, die man sich wünschen kann). Ohne Vorwarnung. Ohne Rücktrittsklausel.
  • auf einmal in einer total fremden Welt, die so ganz anders riecht als daheim. Und wie's hier aussieht ... Ich will zu meiner Mama. Sofort.
  • allein mit Menschenwesen, die man höchstens ein, zwei Mal vorher kurz zu Gesicht gekriegt hat. Hat mich überhaupt mal einer gefragt, ob ich die gut finde?
  • konfrontiert mit einer ganzen Liste von neuen Regeln. Sitz, Platz und noch viel mehr komisches Zeug. Und wehe, ich pinkle mal meinen Protest aufs Parkett ...

Tja, so oder so ähnlich empfindet Dein Welpe gerade. Wie wär's mit ein bisschen Nachsicht? Wir sind doch alle keine Maschinen.

Tipp Nummer 3: Gib Euch alle Zeit der Welt

Siehe oben. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut, oder? 

 

Beim einen Team geht's schneller, beim anderen etwas langsamer. Wenn alles gut geht, habt Ihr noch viele gemeinsame schöne Jahre vor Euch. Also, durchatmen.

 

Übrigens: Es wird der Tag kommen, wo Du bedauerst, dass Du keinen Welpen mehr im Haus hast. Du wirst in alten Fotos stöbern und die viel zu großen Tatzen vermissen, die riesige Stupsnase, das Tapsen und das Quietschen.

Und erst dieser süße Welpengeruch ... 

Tipp Nummer 4: Vertrau Deinem Bauchgefühl

Es ist wirklich wichtig, sich auf ein neues Familienmitglied vorzubereiten. Ja, lies so viele Ratgeber, wie Du kriegen kannst. Verbring jeden Abend vor dem Computer. Abonniere jede Zeitschrift.

Aber dann leg mal alles schön zur Seite und hör zu, was Dein Bauch Dir sagt. Der hat nämlich in den allermeisten Fällen Recht.

 

Muss Dein Welpe jetzt wirklich schon fünf Minuten im 'Sitz' bleiben, weil das Hundeexperte X erklärt? Ist es so wichtig, dass immer Du das Spiel mit Deinem Hund beginnst und beendest? Oder darf er auch mal mit dem Bällchen angesaust kommen und Ihr habt einfach schnell ein paar Minuten Spaß miteinander? Wird er spätestens in zwei Wochen die Weltherrschaft übernehmen, wenn Ihr abends zusammen auf dem Sofa kuschelt?

 

Was sagt Dein Bauch?

 

P.S.: Gerade beim Thema 'Hundeerziehung' gehen die (Lehr)Meinungen weit auseinander - je nachdem, wen Du gerade fragst. Und vieles, was vor fünf Jahren noch total wichtig war, ist heute absolut out.   

Tipp Nummer 5: Nimm's mit Humor

Mein absoluter Favorit. Wem hilft es, wenn Du gestresst, frustriert und wütend bist? Weder Dir noch Deiner kleinen Fellnase.

 

Du musst heute schon zum achten Mal das Parkett wischen? Kauf Dir Aktien vom Küchenpapier-Hersteller.

 

Schon wieder zwei Stockwerke runter in den Garten und wieder rauf? Andere geben dafür viel Geld im Fitness-Studio aus.

 

Ein angekauter Schuh? Wolltest Du nicht sowieso mal wieder neue?

 

Auch wenn's manchmal wirklich schwerfällt: nimm's mit viel Humor - wie (fast) alles in der Welpenzeit.

Die Du übrigens bald vermissen wirst.

Siehe Tipp Nummer 3.

So, das war's auch schon, meine ganz persönliche Bestenliste zum Thema 'Welpenblues'.

 

Und - wie war Deine erste Zeit mit Hund?

Warst Du unsicher, was auf Dich zukommt? Oder warst Du total gechillt? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar!

 

Oder steckst Du etwa noch mitten drin im Welpenwahnsinn? Du wünschst Dir praxiserprobte Unterstützung sowie ganz viele Tipps und Tricks zu Welpenerziehung, Beziehungsaufbau, Sozialisierung und, und, und?

 

Genau für Dich haben Sophie und ich uns ins Zeug gelegt und ein richtiges Mutmach-Buch geschrieben: 'Welpenblues - nein, danke! Welpenerziehung spielend leicht und ganz entspannt'.

Darin erfährst Du alles, was Du für einen rundum tollen Start ins Leben mit Hund brauchst - und der Welpenblues ist in Null Komma Nix vergessen. Garantiert :-).

 

Den Ratgeber bekommst Du ganz easy hier als Taschenbuch oder eBook. Hol ihn Dir am besten gleich!

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In diesem Sinne: alles wird gut ...

 

Bis zum nächsten Mal, beste Grüße von


Update

Update (fast genau ein Jahr später): So viele nette Menschen haben sich gemeldet und mir ihr Herz zum Thema 'Welpenblues' ausgeschüttet. Damit ich alle neuen Inputs berücksichtigen kann, habe ich mich entschlossen, noch mal 4 Extra-Tipps, also quasi 'Welpenblues 2.0', zu geben.

 

Schau doch gleich mal vorbei! :-) 

 

Update 2

 

So, nachdem dieser Blog-Artikel nicht nur von vielen netten Menschen kommentiert wurde, sondern auch von ein paar Honks, die seit Wochen fast täglich irgendwelche Zaubermittelchen oder sonstigen Quatsch hier bewerben wollen, habe ich mich entschlossen, den alten Artikel zu löschen. Schade um die vielen, vielen tollen Kommentare :-( - es tut mir echt in der Seele weh, dass sie jetzt auch alle weg sind ... :-(

 

Also, wer WIRKLICH etwas über seine Erfahrungen zum Thema 'Welpenblues' berichten will oder ernstgemeinte Fragen hat - bitte nutzt weiter die Kommentarfunktion. Sophie und ich freuen uns riesig über jeden Eurer Beiträge, und wir antworten auch mit einem eigenen Kommentar, wann immer es geht!

 

An alle anderen Vollpfosten: Nein, wir möchten keinen Zauber gegen Liebeskummer ausprobieren. Wirklich nicht.

 

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Kommentare: 117
  • #1

    Christoph (Sonntag, 28 Juni 2020 17:51)

    Hallo Claudia, das was du als Welpen-Blues beschreibst, ist unabhängig vom Alter der Fellnase. Telmo war 14 Monate alt als er mit seinen paar Habseligkeiten bei uns eingezogen ist, viele der Blues-Symptome kennen wir deshalb aus eigener Erfahrung. Aus heutiger Sicht bin ich überzeugt, diese Symptome waren wichtig, denn sie haben uns dazu veranlasst, uns sehr intensiv mit dem Thema Hund zu beschäftigen. Wer weiß, wären diese Symptome nicht gewesen, hätten wir uns vielleicht weniger Gedanken und dafür mehr (vermeidbare) Fehler gemacht.

    Das eigene Mensch-Hund-Team nicht mit Neid im Hintergrund mit anderen zu vergleichen, finde ich richtig. Man würde damit dem eigenen Hund Unrecht tun. Genau so individuell Menschen sind, sind es auch unsere vierbeinigen Freunde. Diese Individualität macht sie aus, den Hund aus dem Baukasten den ich mir nach eigenen Wünschen zusammenstellen kann, wird es hoffentlich nie geben. Obwohl, wenn ich mir manche Züchtungen ansehe könnte man glatt meinen, die ersten Versuche würden unternommen.

    Sehr gut gefällt mir dein 2. Tipp. Uns in den Hund versetzen, wenigstens zu versuchen einmal die Welt mit seinen Augen zu sehen, führt zwangsläufig dazu, sich auch mit seiner Art Kommunikation zu beschäftigen. Genau das sollte jeder Halter machen.

    Auch deinen 3. Tipp können wir aus eigener Erfahrung nur bestätigen. Der Mensch bestimmt den Weg, der Hund das Tempo. Die ständige Eile und der zeitliche Stress vieler Menschen ist den Hunden fremd, ein großer Vorteil den sie da gegenüber uns haben.

    Bauchgefühl und Humor sollte jede Hundehalterin und jeder Hundehalter haben. Wem das fehlt, der sollte ein besonders belastbares Nervensystem haben.

    Liebe Grüße vom Rhein, Christoph

  • #2

    Claudia & Sophie (Mittwoch, 01 Juli 2020 10:41)

    @Christoph: ganz lieben Dank für Deinen tollen Kommentar - und den Hinweis, dass der Welpen-Blues unabhängig vom Alter des Hundes auftreten kann! Da wir Sophie als weißes Fellknäuel-Baby bekamen, habe ich viele unserer 'Blues-Symptome' darauf geschoben, dass sie eben noch ein Welpe mit allen Vor- und ein paar winzigkleinen Nachteilen ;-) war. Aber Du hast recht, der Einzug einer Fellnase in die neue Familie ist immer ein Abenteuer (für alle Betroffenen), und je mehr man sich Gedanken über die ganze Situation macht, desto verantwortungsvoller handelt man als frischgebackene Hundemama oder -papa auch - und desto nervöser kann man auch sein.
    Aber wie Ihr ja mit Telmo am besten beweist, ist der Blues irgendwann nur noch eine ganz schwache Erinnerung, und die Gegenwart dafür um so schöner ... Ein Hund ist eben kein seelenloser Automat, sondern immer eine Persönlichkeit mit Wünschen, Launen, Vorlieben, Abneigungen - und wechselnder Tagesform, wie wir Menschen übrigens auch ... :-) :-) :-)

    Liebe Grüße von Claudia & Sophie aus dem Schwarzwald!

  • #3

    Jasmin (Dienstag, 11 August 2020 06:18)

    Mich hatte der Welpenblues total erwischt ich wusste allerdings nicht dass es einer ist und dachte dass mit mir etwas nicht stimmt. Dazu kam dass meine 11jährige Tochter Berührungsängste mit ihm hatte. Da Weihnachtsferien waren war kein Hundetrainer erreichbar und die Züchterin hat mich hängen lassen- mir sogar vorgeschlagen den Hund zurück zu geben. Und wir haben ihn zurückgebracht. Was ich heute sehr bereue. Es sind viele Monate seit dem vergangen und ich kann an nichts mehr anderes denken. Ich möchte am liebsten alles wieder rückgängig machen. Der Hund hat nicht darunter gelitten es geht ihm sehr gut bei der neuen Familie aber der Schmerz bei mir bleibt- ich weiß nicht, ob ich je darüber hinwegkomme.

  • #4

    Claudia & Sophie (Dienstag, 11 August 2020 09:30)

    @Jasmin: Erstmal herzlichen Dank für Deinen ehrlichen Kommentar! Es ist so schade, dass es bei Euch schief gegangen ist. Gerade wenn ein Welpe ins Haus kommt, hat man so viele Hoffnungen und Wünsche, und die Realität holt einen oft ganz schnell ein. Es klingt ja so, dass Eure Fellnase ein neues, schönes Zuhause gefunden hat, aber ich verstehe auch Deinen Kummer! Aber wenn auch Deine Tochter Schwierigkeiten mit dem Hund hatte (war er ihr zu groß, zu ungestüm?), war es einfach der falsche Zeitpunkt für genau diese Fellnase. Bestimmt hätte die Züchterin Euch besser unterstützen können, denn sie sollte das Thema 'Welpenblues' kennen :-) und wissen, dass die erste Zeit mit einem Welpen immer erst mal eine Herausforderung für alle Beteiligten wird. Das ist echt schade ...
    Aber das Thema 'Hund' braucht ja nicht für immer tabu für Dich und Deine Familie sein. :-) Bestimmt wartet irgendwo eine ganz tolle Fellnase auf Euch - es muss ja nicht immer ein Welpe sein. Vielleicht wäre auch für Deine Tochter ein etwas älterer (und ruhigerer :-) ) Hund besser? Sophie und ich drücken Euch auf alle Fälle die Daumen!

    Liebe Grüße und alles Gute,
    Claudia & Sophie

  • #5

    Sarah (Samstag, 24 Oktober 2020 09:28)

    Danke für deinen wertvollen Beitrag ♥️ Man fragt sich wirklich was mit einem falsch ist, weil man gefühlt nichts hinbekommt. Trotz Recherche nichts weiß. Nur überfordert ist usw.
    Dein Text zeigt, es wird besser. Er macht Mut durchzuhalten. Danke!

  • #6

    Claudia & Sophie (Samstag, 24 Oktober 2020 09:59)

    @Sarah: Vielen Dank für Deinen lieben Kommentar! Nein, man darf sich diese Frage 'Was mach ich denn bloß falsch???' wirklich nicht stellen - sie blockiert einen nur! Ich weiß, wovon ich spreche, denn ich erwische mich sogar heute manchmal noch, dass ich sie mir stelle ;-) ...
    Halte durch, es wird wirklich bald besser, und später fragst Du Dich, warum Du Dir so viele Gedanken gemacht hast :-). Sophie und ich drücken Dir und Deiner Fellnase die Daumen, dass Ihr schnell und gut durch die 'wilde Welpenzeit' kommt!
    Herzliche Grüße und alles Gute,

    Claudia & Sophie

  • #7

    Bibi (Freitag, 06 November 2020 08:15)

    Hallo unser kleiner Schatz ist nun vor 2 Wochen eingezogen u eigentl jetzt schon so brav deshalb verstehe ich die Welt nicht mehr, wieso ich ständig dieses bedrückende Gefühl in mir spüre. Ich hatte gehofft es wird besser, aber vermutlich habe ich auch Angst wenn ich vormittags wieder arbeiten muss u sie die Zeit alleine daheim in der Box verbringen muss. Das macht mir auch schlechte Gefühle u habe kaum noch Appetit. Jeder liebt sie u ich ja auch... wir mussten schon mal einen Welpen nach 2 Wochen zurück bringen weil ich es nicht geschafft habe, bitte bitte helft mir, dass sich das nicht wiederholt, was auf keinen Fall passieren darf: ich hab dadurch Damals schon meinem Sohn damit das Herz gebrochen ::-/... DANKE für jeden Tipp da einfach durch zu kommen

  • #8

    Claudia & Sophie (Freitag, 06 November 2020 11:22)

    @ Bibi: Kopf hoch, Bibi - und einmal gaaaanz tief durchatmen. Alles, was Du schilderst, ist Welpen-Blues in Reinform. Die ganze Aufregung, die Gedanken, die einem durch den Kopf schwirren, die vielen Bedenken, ob man das alles so schafft mit Hund ... Das ist völlig normal - wie bei einem Neugeborenen, das eigentlich ja total süß ist und auf das man sich soooo lange gefreut und vorbereitet hat - und jetzt hält man es auf dem Arm und hat nur Matschbirne vor lauter Gedankenwirrwarr. Aber die Zeit geht vorbei, glaub mir! Wichtig finde ich persönlich, dass Deine kleine Maus auch wirklich gut versorgt ist, während Du außer Haus bist. Kannst Du das schon mal in zeitlichen Etappen üben? Hast Du so eine Baby-Cam (ich hatte auch mal einen Bericht über unsere Hunde-Kamera geschrieben), mit der Du immer mal ein Auge/ein Ohr nachhause richten kannst?
    Du wirst sehen, es wird bald besser mit dem blöden Welpen-Blues, und dann kannst Du Dich auch endlich an der kleinen Fellnase ganz unbelastet freuen (und Dich schon mal für die Pubertät wappnen ;-) )! Sophie und ich drücken Dir die Daumen, dass Ihr bald den Blues überstanden habt!
    Liebe Grüße,

    Claudia & Sophie

  • #9

    Melli (Donnerstag, 12 November 2020 21:45)

    Danke, danke, danke, am Anfang hatte ich totale Probleme mit meinem Welpen, ich wusste nicht was mit mir nicht stimmt und warum ich so fertig bin. Als ich gelesen hab das es noch mehr Menschen gibt wie mich die diesen Blues haben, hat mir das total geholfen. Heute 1,5 Jahre später sind mein Hund und ich ein Herz und eine Seele. Danke für die Ehrlichen Worte.

  • #10

    Claudia & Sophie (Samstag, 14 November 2020)

    @Melli: Ganz, ganz lieben Dank für Deinen tollen Kommentar - wir freuen uns riesig, wenn sich Hundemamas (und natürlich auch -papas) melden, die bestätigen, dass sie gut durch den Blues gekommen sind! Dein Beitrag macht sicher allen Hoffnung, die gerade mitten drin im Welpenblues stecken und denken, dass sie da nie rauskommen werden ... Wie schön, dass Ihr beide jetzt so ein tolles Team seid! Alles Gute für Euch und liebe Grüße,

    Claudia & Sophie

  • #11

    Yvonne (Donnerstag, 19 November 2020 08:07)

    Danke für deine Geschichte,ich hoffe Sie hilft mir,ich habe schon eine 10jahre alte Malteser Hündin und wollte schon lange einen zweiten, jetzt habe ich einen 4 Monate alte Malteser Hündin aus schlechter Haltung und ich bin der dritter Halter und ja ich hardere mit meiner Entscheidung,war das Richtig ,unser Leben war gut und ruhig und jetzt überall Pippi und kot. Meine alte Hündin genervt. Welpe der viel oder nur am beissen ist und ich auch bald wieder arbeiten muss und die Zwei 4 Std alleine bleiben müssen. Abgeben, ich weiß es nicht..... weiss nicht ob das Richtig war..... verzweifelte Grüße

  • #12

    Claudia & Sophie (Donnerstag, 19 November 2020 10:58)

    @Yvonne: Puh, das klingt ja wirklich nach Welpenblues für Hartgesottene! Einen Welpen aus so schlechter Haltung aufzunehmen ist wirklich eine großartige Leistung - und ich kann Deinen momentanen Stress auch voll und ganz nachvollziehen. Deine ältere Hundedame und Du brauchen jetzt echt alle Kraft, um die kleine Krawallbacke auf den richtigen Weg zu bringen. Hast Du Dir schon mal überlegt, Hilfe von einem richtig guten Hundetrainer zu holen? Welpengruppe im Hundesportverein ist ein guter Ansatz, aber Eure Kleine muss offensichtlich ganz schön viel Negatives aus der Vergangenheit verarbeiten. Es wäre für sie bestimmt das Schlimmste, wenn Du jetzt auch aufgeben würdest und sie zu einem Wanderpokal wird, der irgendwann nur noch im Tierheim hockt! Sie meint es ja nicht böse, sondern ist einfach nur voller Angst und Aggression. Da kann Dir ein Trainer, der genügend Erfahrung mit schwierigeren Fällen hat, bestimmt sehr gut weiterhelfen - und Deiner älteren Hundedame auch ;-).
    Bitte gib nicht zu schnell auf, auch wenn's gerade echt schwer ist ...
    Sophie hat übrigens auch seeeeehr lange gebraucht, um stubenrein zu werden (fast 5 Monate), und ich war damals auch total verzweifelt. Mit etwas mehr Ruhe hätte ich mit Sophie dieses Problem bestimmt auch schneller gepackt ...
    Ich drück Dir ganz fest die Daumen, dass es bald leichter wird! Du packst das!
    Liebe Grüße von

    Claudia & Sophie

  • #13

    Yvonne (Freitag, 20 November 2020 13:23)

    Danke für deine lieben Worte, Nein ich gebe nicht auf,ich merk auch das es jeden Tag besser wird.sie braucht einfach Ruhe, heute ist Welpenschule angesagt.
    MFG Yvonne &Sunny&Maya

  • #14

    Janine (Montag, 23 November 2020 22:02)

    Puuh was soll ich sagen, ich glaube ich stecke auch mitten drin. Wir haben unseren Wrlpen seit einer Woche und ich habe ständig diese innere Unruhe und könnte ständig heulen. Wir haben einen 2jährigen Sohn und die Kombination aus Hund und Kind ist echt heftig für mich. Nur wenn ich daran denke, dass ich morgen beide alleine habe, löst in mir Panik auf und ich würde am liebsten weglaufen.
    Dann denke ich immer, warum konnte ich es nicht einfach geniessen nur mit dem Kind und musste wirklich ein Hund her? Und beschäftige ich ihn zu wenig,zuviel? Ist er denn glücklich bei uns? Ich verbiete ihm ja beinahe alles? Und schsffe ich es in der Welpenzeit alle Kommandos beizubringen? Fragen über Fragen und ich klappere hilflos jede Seite durch.
    Aber ich halte noch an dem Gedanken fest, dass alles besser wird und bin froh nicht alleine zusein.

  • #15

    Claudia & Sophie (Mittwoch, 25 November 2020 10:06)

    @ Janine: Erstmal tief durchatmen ... Ja, zwei kleine Lebewesen auf einmal sind sicherlich eine Herausforderung - aber Du packst das! Mach Dir auch nicht zu viel Stress, was Dein Fellzwerg alles 'ganz schnell' können muss. Auch Dein Sohn braucht ja sicherlich noch nicht in der nächsten Woche lesen und schreiben und rechnen können, oder? ;-) Viel wichtiger ist, dass Ihr jetzt alle zusammen eine gute Zeit habt und Du Deinem Fellzwerg eher auf die spielerische Art beibringst, welche Regeln bei Euch gelten (und zwar konsequent ;-) ). Sooo viele 'Grundkommandos' sind es eigentlich gar nicht: Ein flottes 'Sitz' :-), das Dein Fellzwerg auch immer länger aushält, damit Du ihn bei Dir sicher halten kannst und seine Aufmerksamkeit hast. 'Platz' ist dann schon das Extra ;-), aber auch das bekommst Du mit der richtigen Handbewegung samt Leckerli schnell hin - es gibt dazu eine Unmenge an Ratgebern, Tipps & Tricks auch im Internet. Auch das Training des Rückrufs startet bei den meisten Welpen noch ziemlich gut (bevor sie in die Flegelphase kommen und alles hinterfragt wird :-) ). Diese Sache mit dem 'Bei Fuß' (also dem schönen Laufen an lockerer Leine) braucht sowieso Zeit - bleib einfach spielerisch an dem Thema dran. Hast Du die Möglichkeit, eine (gute!) Welpenschule zu besuchen? Vielleicht kannst Du sogar ein paar Stündchen in einen persönlichen Hundetrainer (oder eine -trainerin ;-) ) investieren, die sich dann nur auf Euch und die besondere Situation mit Kleinkind konzentrieren?
    Auf alle Fälle gib nicht auf - Du bist absolut nicht allein mit dem Thema! Und bei allen ging der Blues ganz schnell vorbei. Es ist eben eine Ausnahmesituation, hab Geduld mit Deinem Fellzwerg - und vor allem mit Dir :-)!
    Wir drücken Dir alle Däumchen und Krallen, dass Ihr ganz schnell zu einer richtig coolen 'Großfamilie' werdet und die Zeit mit Kind und Hund ausgiebig genießen könnt! Wie bei menschlichen Babies gibt's immer mal wieder solche Tage und solche, mal einen Rückschritt, aber dann auch wieder einen tollen Fortschritt. Achte auf die positiven Momente (auch wenn's im alltäglichen Chaos schwerfällt, ich kenn das auch nur zu gut ...).

    Liebe Grüße und alles Gute wünschen

    Claudia & Sophie

  • #16

    Janette und Gustav (Mittwoch, 25 November 2020 14:35)

    mich hat`s wohl auch erwischt. Seit zwei Wochen lebt unser Welpi Gustav - ein Magyar Vizsla - bei uns. Es war ein lang gehegter Wunsch und noch länger haben wir alle Vor,-und Nachteile bedacht. Ich habe Unmengen an Büchern und Videos verschluckt, um am Ende komplett verwirrt zu sein :-)
    Ich liebe meinen Möppel bereits sehr und gebe ihn nie mehr her. Trotzdem habe ich Phasen der totalen Unsicherheit. Ich bin völlig angespannt und erschöpft. Gustav kam letzte Nach ganze fünf mal... eine schlechte Nacht für uns. Gustav ist jetzt in der 10. Lebenswoche. Wir haben uns einen privaten Trainer geleistet, der einmal die Woche vorbeischaut - die beste Entscheidung überhaupt. Unser Trainer gibt mir sehr viel Sicherheit. Das spürt Welpi natürlich sofort und schon klappt`s auch wieder mit uns. Gustav beißt sehr viel und spring an. Da er ja recht groß wird, muss er schon jetzt lernen, dass das nicht sein darf. Davor hatte ich immer Respekt - aber unser Trainer unterstützt uns und wir machen Fortschritte.
    Ich kann einen Trainer, der nach Hause kommt, nur dringend empfehlen.
    Danke für die Einträge hier - jetzt weiß ich, dass ich nichts Schlimmes habe und es nur der Blues ist :-)
    Liebe Grüße
    Janette und Gustav Möppel

  • #17

    Claudia & Sophie (Freitag, 27 November 2020 15:56)

    @Janette & Gustav: Erstmal herzlichen Glückwunsch zum neuen 'Möppel'! :-) Du sprichst da ein ganz wichtiges Thema an: nämlich die Sache mit der Unterstützung. Allein aus Büchern einen Welpen zu einem lieben Familienmitglied zu erziehen, finde ich persönlich echt schwierig. Ein erfahrener und guter Trainer kann einem sofort in der jeweiligen Situation Tipps geben - und man selber sieht ja zum Beispiel auch die eigene Körperhaltung nicht, achtet nicht auf seine Stimme, weil man alles andere gerade im Fokus hat ...
    Und das Thema 'Welpenblues' hat sich bei euch schneller erledigt als Du denkst, ganz bestimmt ! Demnächst lernt der Kleine auch, dass man nachts besser schläft statt Party macht ;-). Zehn Wochen ist noch sehr jung - Sophie war zwölf Wochen alt, und bis das Mäuschen endlich stubenrein war, dachte ich, ich erleb's nicht mehr ... ;-)
    Euch alles Gute und genießt die wilde Welpenzeit!

    Beste Grüße von

    Claudia & Sophie

  • #18

    Deine Welpen Stube (Sonntag, 06 Dezember 2020 16:38)

    Wie viele neue Welpeneltern vielleicht erleben, wird nicht immer alles wie geplant verlaufen. Und, dass nicht alle Welpen gleich sind oder dem gleichen Lehrbuch folgen. Vielen Dank, dass Sie Ihre Erfahrungen mit Tipps zum Umgang damit geteilt haben. Wir sind sicher, dass es anderen helfen wird, motiviert und positiv zu bleiben, um einen möglichen Welpen-Blues zu überwinden. Und wenn es immer noch nicht funktioniert, sind wir sicher, dass Ihr Tierarzt oder Hundezüchter Ihnen auch mit Tipps weiterhelfen kann.

    Liebe Grüße
    Kristina

  • #19

    Katja (Montag, 07 Dezember 2020 13:04)

    Mein Freund und ich haben vor gut einer Woche einen ca. 4 Jahre alten Ratonero aus dem Tierheim adoptiert. Popeye ist unser erster Hund und wir sind auch nicht mit Hunden groß geworden, dennoch haben wir uns beide einen Hund gewünscht. Wir haben uns im Vorfeld viele Gedanken gemacht und da für uns klar war, dass wir einen Hund aus dem Tierheim möchten, haben wir lange nach einem "Anfängerhund" gesucht. Es gibt ja einige Hunde im Tierschutz, die besondere Bedürfnisse haben, und das hätten wir uns zu Beginn nicht zugetraut. Obwohl Popeye wirlich ein super Hund ist (zu Hause brav, stubenrein, hat noch nichts kaputt gemacht, ist sehr zutraulich und nicht ängstlich, schmust gerne) fühle ich mich immer noch sehr unwohl mit der neuen Situation und Popeye ist mir immer noch irgendwie fremd. Ich durchstöbere seit Tagen das Internet woran das liegen könnte, wo doch eigentlich alles so gut läuft und bin nun glücklicherweis auf diese Seite gestoßen. Ich habe die ersten Tage viel geweint weil ich mich überfordert fühlte und das Gefühl nicht los wurde, mein Leben würde nie wieder so unbeschwert sein wie vor Popeye. Es ist inzwischen etwas besser geworden aber grade heute habe ich wieder einen herben Rückschlag und Alles fühlt sich so schwer und belastend an. Ich habe kaum noch Freude an etwas und bin permanent angespannt was mich auch körperlich ziemlich fertig macht. Mein Freund ist den Tag über zu Hause und ich bin vollzeit im Büro. Er verbringt also die meiste Zeit mit Popeye, und ihm geht es schon viel besser mit der Situation, obwohl auch er am Anfang die gleichen Symptome hatte wie ich. Ab kommendem Samstag werden wir die Hundeschule besuchen, in die ich viel Hoffnung setze, da ich auch ständig befürchte in der Erziehung etwas falsch zu machen. Dennoch frage ich mich wie viel Zeit ich mir geben soll. Popeye merkt sicher auch, dass ich mich nicht normal verhalte und je länger sich die Situation nicht bessert, desto schwieriger wird es vielleicht für uns alle. Ich bin dankbar für jeden Tip oder Hinweis oder aufbauende Worte.
    Liebe Grüße
    Katja

  • #20

    Claudia & Sophie (Montag, 07 Dezember 2020 17:17)

    @ Kristina von der Kleinen Welpenstube: Vielen Dank für den netten Kommentar! Ja, was viele frischgebackenen Hundeeltern gerne vergessen (zumindest ging es uns so ... ;-) ): Jeder Hund ist eine ganz eigene Persönlichkeit. Selbst Wurfgeschwister können total unterschiedlich sein! Und was bei Hund A gut funktioniert, kann bei Hund B total in die Hose gehen ... :-)

  • #21

    Claudia & Sophie (Montag, 07 Dezember 2020 17:35)

    @ Katja: Erstmal vielen lieben Dank für Deinen ehrlichen Kommentar - und herzlich Willkommen im Welpenblues! Alles, was du schilderst, ist ganz typisch für die ersten wilden Tage mit dem neuen Familienmitglied. Ich schreibe gerade ein Buch über den Welpenblues, weil mich das Phänomen aus eigener Erfahrung (ich bin die Welpenblues-Queen!) immer noch beschäftigt und ich es jetzt im Nachhinein so schade finde, dass ich dem Ganzen so hilflos ausgeliefert war und es irgendwie gar keine Hilfe zu diesem Thema 'Turbulenter Start' gab. Dadurch habe ich es mir und auch Sophie furchtbar schwer gemacht - das hätte alles nicht sein müssen. Für Dich also ganz in Kürze: Atme erstmal tief durch. Die erste Zeit mit Welpen (oder Neuzugang ;-) ) ist Ausnahmezeit. Euer aller Leben hat sich verändert, und das hinterlässt Spuren. Erstmal sieht man plötzlich nur noch die Verantwortung und die Einschränkung, man hat Angst, dass man den Hund nicht (richtig) erzieht, und überhaupt ... Das ist total normal! Glaub mir, in kurzer Zeit geht es Dir besser. Vertrau auf Dein Bauchgefühl, und gönn dir was Gutes (Mutter werden ist ein anstrengender Job ;-) ). Lass Dir Zeit, mit Popeye 'warm' zu werden. Schau mal, was ihm (und Dir) Spaß macht. Ein gemeinsames Spiel, oder ein bisschen vorsichtige Massage? Mach aus der ganzen 'Erziehungsarbeit' lieber ein Spiel und freu Dich über jede Übung, die geklappt hat. Popeye zeigt ja, dass er es Euch recht machen will, es ist nur eine Frage der 'Übersetzung'. Bestimmt kann Dir der (hoffentlich gute) Hundetrainer Tipps geben und Dich am Anfang auch bezüglich Beziehungsaufbau unterstützen - und wenn nicht, sucht Euch einen anderen, bei dem Ihr Euch alle Drei wohl fühlt. Jetzt achte aber erstmal auf Dich und erlaube Dir auch mal einen 'schwachen Abend' - und freu dich dabei auf die schöne Zeit, die vor Euch liegt! Wie gesagt, je eher Du den Blues als 'Anpassungssyndrom' akzeptierst, desto eher geht er vorbei. Sophie und ich drücken Euch alle Daumen und Krallen! Gebt uns doch bitte Bescheid (auch gerne per mail), wie es bei Euch weitergeht - hoffentlich ist der Blues dann schon Geschichte :-).
    Beste Grüße und alles Gute,

    Claudia & Sophie

  • #22

    Tanja (Dienstag, 15 Dezember 2020 09:15)

    Wir haben jetzt seit 9 Tagen einen Welpen und Ich bin leider nur am weinen..er ist super wirklich und ich habe ihm schon viel bei gebracht. Er macht Sitz beim leine anlegen oder abnehmen . Er macht allgemein schon sitz und Platz und für Leckerlis stupst er meine Hand an und wartet bis ich Leckerli frei gebe. Er will auch gefordert werden und mir macht echt alles Spaß und dennoch bin ich seit 5 Tagen von morgens bis abends am heulen. Ich habe so extreme Angst was verkehrt zu machen machen. Wir hatten gestern eine Trainerin im Haus einfach weil ich das gefühl habe alles verkehrt zu machen. Sie war auch total begeistert von ihm und was er schon alles kann und das er sehr wissbegierig ist aaaber rät uns dazu ihn wieder weg zu geben da er sehr dominant ist und durch gehend erzogen werden muss.... nu bin ich durch gehend am weinen weil ich komplett verunsichert bin

  • #23

    Claudia & Sophie (Dienstag, 15 Dezember 2020 10:13)

    @Tanja: puh ... Erstmal tief durchatmen! Und herzlich willkommen im Welpenblues,

    Ich musste echt gerade schlucken, weil Deine Schilderung so ähnlich zu dem ist, was mir selbst am Anfang passiert ist. Diese ständige Angst, dass man was falsch macht, den Hund 'verzieht' oder irgendeine wichtige Frist versäumt ... Und dazu noch einen Hundetrainer, der einen zusätzlich verunsichert - die Kombination ist wirklich fatal! Ich kann Dir auf die Schnelle wirklich nur den Rat geben, Dir noch eine zweite (Trainer)Meinung einzuholen. Grundsätzlich brauchen alle Hunde eine (gute) Erziehung, das steht ja fest. Aber dass jemand beim Erstbesuch eines Welpen gleich mal feststellt, dass er 'dominant' ist und deswegen nicht in die Familie passt ... Das Thema 'Dominanz' wird übrigens inzwischen in der Verhaltensforschung anders gesehen: Ein Hund ist nie 'nur' dominant, sondern passt sich der aktuellen Situation an. Wahrscheinlich meinte die Trainerin, dass Euer Fellzwerg gerne mal austestet, wie weit er bei Euch gehen kann (das machen aber eigentlich alle Hunde gerne ;-) ) und dass Ihr sehr konsequent und genau in der Erziehung sein müsst. Und genau da beginnt jetzt eigentlich die Arbeit der Hundetrainer: in der Unterstützung bei der Erziehung. Nur zu raten, den Hund gleich wieder abzugeben, hilft Euch ja nicht weiter - und die Gefahr ist groß, dass aus Eurem Fellzwerg ein echter 'Wanderpokal' wird, der immer gleich weitergereicht wird.
    Schade, dass mein Ratgeber zum Thema 'Welpenblues' noch nicht fertig ist, dort könntest Du noch ein bisschen mehr darüber lesen ...

    Im Moment kann ich Dir wirklich nur raten, nach einem anderen Hundetrainer Ausschau zu halten, der zu Euch und Eurem Fellzwerg passt - wir haben auch ein paar 'verschlissen', bis wir bei der für uns idealen Trainerin gelandet sind! Sophie bekam von dem ersten Trainer auch gleich den Stempel 'Problemhund' aufgedrückt (und wir den Hinweis, dass wir alle sehr unglücklich miteinander werden würden). Wenn wir darauf gehört hätten ... :-(

    Wie gesagt, atme mal tief durch, nimm Dir möglichst auch mal eine kleine Auszeit und geh dann mit neuem Schwung an die ganze Teambildung ran! :-) Ihr habt doch schon eine gute Basis für die kurze Zeit, lass Dir nicht so viel Angst machen!

    Alles Gute für Euch und beste Grüße,

    Claudia & Sophie

  • #24

    Alexandra (Montag, 21 Dezember 2020 11:48)

    Danke, danke, danke!! Die letzten Tage waren so anstrengend und ich dachte ich schaffe das nicht. Dabei wollte ich doch nichts sehnlicher als wieder einen Hund. Euer Artikel lässt mich gerade richtig durchatmen.

  • #25

    Claudia & Sophie (Dienstag, 22 Dezember 2020 10:32)

    @Alexandra: Oh ja, das Gefühl kenne ich nur zu gut ... Aber glaub mir, es wird ganz schnell besser - und bald ist der ganze Stress (fast ;-) ) vergessen und Du fragst Dich, warum Du Dir eigentlich so einen Kopf gemacht hast ... 'Tief durchatmen' ist auch einer der ersten Tipps in meinem brandneuen 'Welpenblues-Mutmachbuch'. Leider ist es noch nicht ganz fertig - und Du bist dann sicher schon aus dem Blues raus! :-) Jetzt erstmal wunderbare Weihnachtsfeiertage und gönn dir was Besonders Gutes, liebe Grüße von
    Claudia & Sophie

  • #26

    Theresa (Freitag, 25 Dezember 2020 13:20)

    Liebe Claudia,
    Wir haben auch seit einer Woche einen Welpen.
    Ich bin mit Hunden groß geworden und wir haben uns sehr ausführlich informiert
    Und auch kritisch überlegt welche Einschränkungen auf uns zukommen und dass nicht immer alles rosa rot sein wird. Für meinen Partner und ich ist es der erste eigene Hund.
    Wir können uns auch eigentlich überhaupt nicht beschweren.
    Er schläft nachts durch von ca 23 bis 7:30 Uhr , hat noch nicht einmal in die Wohnung gemacht, macht für Leckerchen eigentlich alles und ist bis auf ein paar Minuten am Tag ein ruhiger Zeitgenosse.
    Und trotzdem kommen mir gerade beim Schreiben die Tränen. Mir zieht sich ständig der Bauch zusammen, ich esse kaum noch was. Mache mir Sorgen was falsch zu machen, Frage mich ständig ob es ihm gut geht und sehe gerade nur die Einschränkungen :-(
    Ich weiß das ist alles sehr individuell
    Aber wie lange wird denn so ein Blues gehen ...
    Dazu kommt noch Corona. Habe jetzt schon x Welpenschulen abtelefoniert im Januar nach den Ferien sind wir schon in einer angemeldet aber durch Corona wird wahrscheinlich kein Gruppenunterricht stattfinden
    Was ich aber super wichtig finde zum einen wegen der Sozialisierung und zum anderen gerade weil er so schüchtern ist
    Dann sind wir vor kurzem auch noch umgezogen und kennen hier noch nicht wirklich viele. Familie und Freunde sind auch nicht in der unmittelbaren Nähe..
    Ich Versuche gerade nicht laut loszuschluchzen weil der Hund neben mir liegt und träumt
    Viele Grüße und frohe Weihnachten
    PS bin sehr froh diese Seite gefunden zu haben ... Weil es wohl auch andere gibt denen es so geht
    Habe davon noch nie etwas gehört und es hat mich getroffen wie eine Bombe
    Und für mich macht es alles noch anstrengender weil sich alle in meinem Umfeld so über ihn freuen und immer nach ihm fragen, ständige videocall anrufe ...
    Alle sind so verzaubert von ihm .... Ich mache dann auch immer gute Miene, anstatt mich jemandem anzuvertrauen :-( aber will die Sache auch nicht größer machen als sie ist und meine Familie würde jeden Tag "stündlich" nach mir Fragen und sich Sorgen machen ... Das will ich gerade auch nicht )

  • #27

    Claudia & Sophie (Samstag, 26 Dezember 2020 11:17)

    @Theresa: Erstmal herzlichen Dank für Deine offenen Worte - Du schilderst den Welpenblues in Reinform! Die gute Nachricht zuerst: Es geht vorbei, das ganze Gefühlschaos, und bestimmt schneller, als Du es Dir im Moment vorstellen kannst. Und Du bist absolut nicht allein mit Deinem Gefühlschaos und den ganzen Tränen, wo man sich doch eigentlich total über den süßen kleinen Fellzwerg freuen sollte - und weder family noch friends wirklich Verständnis für einen aufbringen ... Die waren ja auch noch nie in dieser Ausnahmesituation ;-), stimmt's? Mein Erste-Hilfe-Tipp: Erstmal ein Päuschen einlegen. Was kannst Du Dir denn gerade ganz einfach und unkompliziert Gutes tun? Ein schönes Entspannungsbad? Eine Runde Joggen (ohne Hund ;-) )? Dein Partner kann Dich doch bestimmt mal kurz 'ersetzen' und ein Auge auf Euer Hundebaby haben. Stöbere mal im Internet, wenn Du magst: Du wirst bestimmt in Hunde-Foren Leute finden, die den Welpenblues auch schon am eigenen Leib erfahren haben und gut über die erste wilde Zeit hinweg gekommen sind! Oder lies in den Kommentaren zu meinen Welpenblues-Beiträgen, dass Du nicht die Einzige bist ... Manche von den Kommentatoren waren auch so lieb, mir nach kurzer Zeit ein Mail zu schreiben und zu berichten, dass der Blues schon Geschichte ist - bei einem schneller, beim anderen langsamer. Und wenn man weiß, dass der komische Blues bald verschwindet, geht's den meisten spontan besser (hoffentlich auch Dir?).
    Wegen der Welpenschule brauchst Du Dir nicht zu viele Sorgen zu machen - das Meiste und Wichtigste lernt Euer Kleiner eh bei Euch. (Gute!) Hundebegegnungen sind wichtig, kein Thema, aber die könnt Ihr ja auch auf Gassigängen langsam üben. Achte am besten darauf, dass Euer Kleiner nicht an einen Grobian gerät - so wie Du ihn schilderst, ist er ja eher von der vorsichtigen und ruhigen Sorte (herzlichen Glückwunsch übrigens dazu, Ihr werdet deutlich weniger Herausforderungen in der Erziehung zu meistern haben als andere ;-) ). Blöd, dass mein kleines 'Welpenblues-Mutmachbuch' noch nicht ganz fertig ist - das würde Dir bestimmt ein bisschen Zuversicht schenken ... Jetzt aber erstmal Kopf hoch! Und nicht vergessen: der Blues ist a) ganz normal und b) in Kürze verflogen - und dann kannst Du Euren Fellzwerg so richtig genießen, glaub mir.
    Liebe Grüße und noch schöne Feiertage, komm gut ins neue Jahr mit Eurem Kleinen!

    Claudia & Sophie

  • #28

    Andrea (Montag, 28 Dezember 2020 18:14)

    Hallo, es tut gut, von euren Erfahrungen zu lesen. Meine aktuelle Situation ist folgende: Am 1. Advent musste ich nach 14einhalb Jahren meine Hündin einschläfern lassen. Sie war ein Traum von einem Hund. Jetzt habe ich seit einer Woche einen Welpen einer völlig anderen Rasse. Sie ist 13 Wochen alt und ich bin voller Verzweiflung. Sie klebt an mir wie Pattex. Ich bin berufstätig und die Kleine ist dann nach meinem Urlaub bei meinen Eltern, die im selben Haus wohnen. So war das auch mit meinem letzten Hund. Aber nun habe ich solche Angst davor was sein wird, wenn mein Urlaub vorbei ist. Und auch ob ich und v.a. meine Eltern das alles schaffen und keine Fehler machen. Nächste Woche habe ich eine Einzelstunde mit einer Hundetrainerin. Für den Besuch einer Welpenschule ist im Moment kein Termin zu bekommen. Ich frag mich, ob es nicht zu früh für einen neuen Hund war, zumal die beiden charakterlich sehr unterschiedlich sind. Sie ist so goldig aber mir noch so fremd. Ich vermisse meinen alten Hund so sehr. Kennt das auch jemand von euch? Liebe Grüße

  • #29

    Claudia & Sophie (Dienstag, 29 Dezember 2020 11:07)

    @Andrea: Erstmal unser herzliches Beileid - es ist furchtbar schwer, von seiner geliebten Fellnase Abschied nehmen zu müssen! Einerseits ist es danach sicher gut, gleich wieder einen neuen Begleiter zu haben, auf der anderen Seite die Gefahr groß, dass man ganz unwillkürlich 'vergleicht'. Wie Du ja schilderst: die Rasse ist eine andere, der Charakter sowieso ... Aber man darf in diesem Moment nicht vergessen, dass Du gerade ein HundeBABY bekommen hast! Die Kleine kann noch gar nicht den 'Erwachsenencharakter' haben - sie ist noch n der Entwicklung, alles ist neu für sie, und bestimmt spürt sie auch, dass Du nicht mit ganz unbeschwertem Herzen bei der Sache bist. Die meisten Hunde sind echte Profis im Aufspüren von Gefühlen, egal wie klein oder wie groß :-). Vielleicht resultiert auch ihre Anhänglichkeit in dieser Unsicherheit, dass Du Dich gerade noch nicht so richtig voll auf sie einlassen kannst ...
    Super, dass Du gleich einen Termin bei einer (hoffentlich) guten Trainerin ausgemacht hast, die Dich gerade in dieser speziellen Situation unterstützen kann. Allein kämpft man gerne mal so vor sich hin und hat das Gefühl, mehr falsch zu machen als richtig, oder? ;-)
    Gib Dir und der Kleinen einfach alle Zeit, zueinander zu finden. In der Erinnerung vergisst man schnell, dass es auch mit dem 'alten' Hund anfangs nicht immer ganz so leicht lief .... Ihr hattet so viele tolle Jahre miteinander, und die warten auch jetzt mit Deinem Fellzwerg auf Dich! Wenn sie aus dem Gröbsten raus ist, wirst Du bestimmt feststellen, dass Ihr doch viel besser zueinander passt, als Du im Moment denkst. Und auch die Trauer braucht ihre Zeit, um verarbeitet zu werden. Du wirst sehen, in ein paar Wochen wirst Du Dich schon viel besser mit Deinem Fellzwerg verstehen, und Eure Beziehung wird immer enger! Sophie und ich drücken Dir auf alle Fälle alle Daumen und Pfoten und wünschen Euch alles Gute,
    liebe Grüße,

    Claudia & Sophie

  • #30

    Andrea (Dienstag, 29 Dezember 2020 11:49)

    Vielen lieben Dank für Deine aufmunternden Worte. Ja, ich bin überzeugt davon, dass sie ein ganz toller Hund wird. Alle Ansätze sind vorhanden. Ich habe sie heute mal eine Stunde bei meinen Eltern gelassen und das hat super geklappt. Sie ist so lieb und wir werden bestimmt ein gutes Team. Meine Zuneigung zu ihr wächst von Tag zu Tag. Viele liebe Grüße und vielen Dank.

  • #31

    Sandra (Teil 1) (Sonntag, 03 Januar 2021 21:30)

    Hallo Claudia,

    vielen Dank für diesen Beitrag zum Welpenblues! Ich habe aus dem Gefühl heraus Welpenblues gegoogelt (nachdem ich versucht habe zu verstehen was los ist) und stieß auf deinen Blog und Zack ich war nicht mehr alleine und habe endlich verstanden was mit mir los war!
    Hier meine Geschichte:
    Wir haben nun seit gut zwei Wochen eine Aussiedor- Hündin (Australien Shepard Labrador Mix), inzwischen ist sie 13 Wochen alt.
    Die erste Woche war alles super, ich habe mich gefreut, endlich nach sehr langem warten konnte ich mir einen meiner größten Träume erfüllen: ein eigener Hund. Ich bin mit Hunden groß geworden, meine Mutter hatte über 24 Jahre Hunde (wir mussten uns im März 2020 von ihrem 15 jährigen Rüden verabschieden) und ich konnte vieles von ihr lernen. Neben dem habe ich, wie viele andere Hundehalter wahrscheinlich auch, einiges gelesen, DVDs geschaut, Dokus/ Reality Serien im TV verfolgt, etc. Zudem habe ich noch ein paar Fortbildungen besucht, da ich mich für die Tiergestützte Arbeit interessiere und ich halt sehr vorbereitet an alles rangehe möchte/ wollte. Das ist (leider) mein Naturell.
    Gute Vorbereitung zählt schließlich..... doch ich neige zu Übertreibungen...
    Doch dabei vergisst man absolut die Zeit mit seinem Welpen zu genießen. Man möchte nichts falsch machen, man muss dem Hund schließlich schnell viel beibringen, denn die Zeit jetzt ist wertvoll und sie lernen schnell.... all das war mir wichtig: unsere Hündin auf das Leben vorbereiten, ihr vieles zu zeigen, damit sie entspannt durch das Leben gehen kann. Dabei habe ich mir selber aber immer wieder klar gemacht, mache nicht zu viel sie ist ein Baby, also noch mehr Druck den ich mir selber gemacht habe, denn ich möchte sie nicht überfordern. Niemand um mich herum hat mich unter Druck gesetzt, nur ich. Dann immer wieder nachgelesen warum ist das so und warum macht sie das, obwohl es mir mein Bauchgefühl, mein gesunder Menschenverstand und die bisherige allgemeine Erfahrungen mit Hunden schon längst „gesagt“ hat und dann kam „der Knall“ und ca. nach 1,5 Wochen erwischte mich der Welpenblues. Ich hatte keinen Appetit mehr, habe immer wieder angefangen zu heulen und konnte überhaupt nicht einordnen was mit mir los war. Unsere Hündin macht für einen Welpen schon sehr viele tolle Sachen. Doch ich war unglücklich und habe die Welt nicht mehr verstanden. Endlich habe ich einen meiner größten Träume in unserem Wohnzimmer liegen und ich bin so blöd und heule oder frage mich immer wieder mach ich alles richtig, tue ich ihr gut?!
    Ich habe dann, zum Glück schnell mit meinem Partner darüber gesprochen und auch mit meiner Mutter den Austausch gesucht, denn sie begleitet mich gerne bei jeder Frage die ich zu Hunden insbesondere Welpen habe und ich darf aus ihrem Erfahrungsschatz schöpfen. Mein Partner hat mir dann erstmal „Babyfrei“ gegeben und das hat schon sehr geholfen. Doch eine meiner größten Sorgen waren die fehlenden Begegnungen mit anderen Welpen. Ich habe einen regelrecht brennenden dicken Knoten im Magen liegen gehabt. Wir nutzen jeden Hund den wir draußen treffen und begrüßen dürfen, damit unsere Kleine sich üben kann, doch es sind entweder alte Hunde oder große Hunde und sie ist doch sehr vorsichtig und abwartend und über eine Begrüßung ging es leider nie hinaus. Doch das Spielen mit Gleichaltrigen wollten wir (bzw. ich) ihr unbedingt ermöglichen, doch wie ohne Hundeschule? Durch Corona ist ja wenig möglich. Nach einem weiteren Gespräch mit meiner Mutter, die mir dann erzählte, das Welpenstunden nicht immer das Spielen beinhaltet oder manche Hundebesitzer ihren reinrassigen Hund nicht mit Mischlingen spielen lassen wollen, haben mein Partner und ich über eine Plattform eine Anzeige geschaltet, dass wir Spielpartner für unsere Hündin suchen und innerhalb von zwei Tagen sind schon zwei Spieldates entstanden. Heute war das erste Date und ich bin seit dem noch beruhigter und entspannter, der Appetit ist seit heute wieder da und ich freue mich das unsere Kleine so eine schöne Zeit mit einem anderen Welpen hatte.
    Ich hoffe sehr, dass ich den Blues schon überstanden habe... er war kurz dafür plötzlich, überraschend und sehr heftig.

  • #32

    Sandra (Teil 2) (Sonntag, 03 Januar 2021 21:32)

    Ich habe noch etwas Sorge, wie es sein wird, wenn wir Beide wieder arbeiten gehen müssen, zum Glück freut sich meine Mutter schon sehr unsere Maus dann betreuen zu dürfen, denn ihr fehlt der Hund im Haus und das ist tatsächlich auch erst etwas worüber ich mir im Februar Gedanken machen könnte, denn bei all den Vorbereitungen haben wir 6 Wochen „Hundeelternzeit“ eingeplant die wir abwechselnd nehmen. Und in den letzten Tagen ist mir wieder sehr deutlich geworden, man kann sich so gut es geht vorbereiten, aber es kommt, wie es eben kommt und ich möchte die kommende Zeit genießen.
    Und auch wenn ich/ wir die Welpenzeit vermissen werde(n) und wir das Gefühl haben, dass sie jeden Tag schon wieder ein Stück gewachsen ist oder selbstbewusster einen Weg lang trabt, weil sie diesen Teil der Welt inzwischen besser kennt und einschätzen kann, freuen wir uns sehr darauf, wenn sie groß ist und zum Beispiel das Thema Stubenreinheit komplett abgeschlossen ist (klappt dank unserem Welpen- Tagesablauf, der sich so ergeben hat, seit einigen Tagen schon sehr gut *aufHolzklopfen*). Wir freuen uns auf ausgiebigere Spaziergänge und Fahrradtouren und gemeinsame Urlaube, mal zum Meer fahren und ihr das Meer zeigen, uvm! �

    Also vielen, vielen Dank für diesen Beitrag von dir und vielen Dank für die Kommentaren und das Teilen eurer Erfahrungen und Gefühle, es hilft mir sehr zu wissen, dass ich nicht alleine bin/ war.

  • #33

    Theresa (Montag, 04 Januar 2021 17:39)

    Liebe Claudia,

    Ich wollte dir auf diesem Weg auch nochmal danken. Danken für diesen Blog, dein offenes Ohr und die warmen Worte. Das hat mir sehr geholfen und einen Tag nachdem ich dir geschrieben habe ging es mir schon so viel besser..... Der Appetit kam zurück und die Freude an dieser Zeit! Bei mir war es kurz und heftig. Ich hatte das Gefühl ich ertrinke in meinen Sorgen und genauso schnell verflog es wieder.
    Ich danke dir von Herzen.
    Bleib so wie du bist Grüße deine süße Sophie. Ich wünsche euch nur das Beste.

  • #34

    Joanna (Dienstag, 05 Januar 2021 17:29)

    Liebe Claudia,
    ich finde Deine Seite sehr wohtuend und merke aus eigener Erfahrung, dass das Thema Welpen-Blues viel zu wenig in der Gesellschaft einen Platz zu haben scheint. Wir haben im November unseren Welpen bekommen und obwohl ich einen guten Draht zu ihr hatte war ich komplett verunsichert und fühlte mich unwohl. Ich habe mich so sehr auf den Hund konzentriert da ich alles richtig machen wollte, dass ich das Gefühl hatte, dass mein altes Leben vorbei war. Leider war weder die Hundertrainerin noch die Züchterin eine grosse Hilfe. Die Trainerin staunte nur warum man sich einen Terrier geholt hatte und die Züchterin meinte zwar, dass der Anfang wie mit einem Baby zum Vergleichen wäre, aber ohne einem Mut oder Zuversicht zu machen. Wir haben nach 2 Wochen den Welpen schweren Herzens zurückgegeben, weil wir dachten, dass wir es nicht schaffen würden. Wir wollten auch nicht zu lange warten, weil es hiess es wäre besser für den Welpen so früh wie möglich den zurückzugeben. Dabei haben wir alles was durchaus positiv war außer Acht gelassen. Die Unsicherheit hat das Positive überwogen. Ich vermisse sie heute noch jeden Tag und habe leider keine Auskunft von der Züchterin, ob sie ein gutes Zuhause gefunden hat. Meine Umwelt hat auch scheinbar wenig von Puppy Blues mitbekommen, weil die meisten reagieren komplett unverständlich auf so was, dabei fühlt man sich noch weniger verstanden, Daher finde ich es super, dass Du Claudia so einen Blog machst. Schade, dass ich den Blog erst später gesehen habe.

  • #35

    Claudia & Sophie (Mittwoch, 06 Januar 2021 11:02)

    @Theresa: Oh, das freut mich soooo sehr! Wie schön zu hören, dass es wieder einen 'Blues' weniger gibt! Du bist ja wahnsinnig schnell durch das Gefühlschaos gekommen und machst mit Deinem Kommentar auch vielen anderen Mut, die im Augenblick gerade mit ihrem 'Blues-Moment' kämpfen und denken, dass sie allein mit diesem Thema sind. Je eher man sich mit diesem Blues auseinandersetzt und auch jemanden findet, der einen versteht, weil er das Selbe erlebt hat (so wie Sophie und ich ... ;-) ), desto schneller ist man aus dem Tief draußen und kann sich endlich auf die schöne Zeit mit dem Fellzwerg konzentrieren!
    Habt viel Spaß mit Eurem 'Baby' und genießt die tolle, wilde Welpenzeit - auch oder gerade jetzt in Zeiten von Corona und geschlossenen Welpenschulen. Ihr packt das!

    Alles Gute für Euch, liebe Grüße aus dem Süden von

    Claudia & Sophie

  • #36

    Claudia & Sophie (Mittwoch, 06 Januar 2021 11:21)

    @ Sandra: Ganz, ganz lieben Dank für Deinen megastarken, ausführlichen Bericht zu Deinen ganz persönlichen Erfahrungen mit dem Thema 'Welpenblues'. In vielen Sätzen hab ich mich sofort wiedergefunden - die hätten auch von mir sein können ... :-) Ja, gerade wenn man es besonders 'gut meint' und auch ja 'alles' richtig machen will, wird es schnell schwierig. Toll, dass Dein Partner und Deine Mutter helfen und nicht - wie es oft der Fall ist - mit Kommentaren á la 'Aber DU wolltest doch unbedingt einen Hund ...' die Situation nur verschlimmern. Ich denke auch, dass ein paar Stunden 'Babyfrei' ;-) supergut tun, wenn man gerade ganz tief im Blues steckt - dann findet man im Normalfall ganz schnell wieder zurück in die Ruhe und Besonnenheit. ;-)
    Was Du so schilderst, klingt ja alles richtig gut und Ihr seid dabei, ein ganz tolles Team zu werden! Bestimmt ist auch das Thema 'Tagesbetreuung' dann gar nicht so schwierig, wie Du jetzt noch befürchtest. Euer Baby kennt ja seine 'Tagesmutter' schon und ist dort in besten Händen.
    Alles Gute für Euch und eine wunderbare Zeit zusammen - besonders, wenn es endlich wieder mit Reisen losgehen kann und Ihr zusammen mit Hund die Welt neu entdecken könnt! Und natürlich noch herzlichen Glückwunsch zu Eurem neuen Familienmitglied - hach, ich finde Aussies einfach toll ... :-)

    Herzliche Grüße von

    Claudia & Sophie

  • #37

    Claudia & Sophie (Mittwoch, 06 Januar 2021 12:13)

    @Joanna: Es tut mir so leid, Deinen Bericht zu lesen! Ich verstehe nicht, warum der 'Welpenblues' (oder wie man diese verrückten ersten Tage bis Wochen sonst nennen mag) bei vielen Trainern und Züchtern noch total unbekannt zu sein scheint. Dabei kommt er doch so häufig vor! :-( Und wenn man weiß, dass man selber ganz normal tickt und auch der Welpe ein ganz normaler Fellzwerg ist, kommt man viel schneller durch diese Zeit ... Auch die Rasse spielt übrigens überhaupt keine Rolle: Ich habe den Blues auch perfekt mit einem 'einfachen' ;-) Hund hinbekommen. Terrier sind vielleicht von Natur aus ein bisschen quirliger, aber auch ein bisschen 'Überdrehen' kann man mit Ruheübungen gut in den Griff bekommen - das sollte auch ein Trainer wissen (und der Züchter sowieso ;-) ,,,
    Wie schade, dass Du erst jetzt auf das 'Welpenblues-Phänomen' gestoßen bist! Ich drücke Euch ganz fest die Daumen, dass Ihr beim zweiten Anlauf endlich Euren neuen Traumpartner auf vier Pfoten findet! Ihr wisst ja jetzt, dass der Blues in den ersten Tagen ganz normal ist - und schneller vorbeigeht, als man denkt ... Und am besten schaut Ihr Euch auch gleich mal nach einem anderen Trainer um. ;-)
    Alles Gute für Euch, herzliche Grüße aus dem Schwarzwald,

    Claudia & Sophie

  • #38

    Melanie (Donnerstag, 07 Januar 2021 22:44)

    Oh dein Beitrag beruhigt mich vielleicht etwas.
    Ich könnte nur heulen und empfinde mich als schlechten Menschen. Gerade eine Woche haben wir eine kleine Beaglehündin, und plötzlich hab ich so viele Sorgen und Gedanken.
    Hundehaare, wie läuft es mit dem alleine bleiben, und wie lÄuft es
    Mit anderen Hundehaltern.
    Ist das noch der Blues oder Unüberlegtheit und ich will es wirklich nicht?
    Ich denke auch daran sie wieder zurück zu bringen und würde meinen Sohn wohl auch das Herz brechen und meinem Mann auch.
    Traurige Grüße

  • #39

    Claudia & Sophie (Freitag, 08 Januar 2021 14:58)

    @ Melanie: Willkommen im Welpenblues .... Ja, Deine Gedanken sind völlig normal für diese Phase - bitte halte Dich deswegen nicht für eine schlechte Hundemama! Diese Überlegungen kennen die meisten frischgebackenen Hundeeltern, und das Gefühl, ob es nicht doch besser ohne Hund weitergehen sollte. Bitte halt durch - in kurzer Zeit wirst Du über diesen Blues hinweg sein und Dir gar nicht mehr vorstellen können, wie es ohne Deinen Fellzwerg war! Vielleicht können Dir Dein Mann und Dein Sohn (abhängig vom Alter ;-) ) ein bisschen helfen und Dir auch mal 'hundefrei' geben? Gönn Dir was Gutes wie ein ausgiebiges Schaumbad oder was Dir sonst noch neue Kraft gibt. Und dann kannst Du frisch gestärkt weiter mit Eurem Fellzwerg an Eurer Beziehung arbeiten, die die Basis für alles andere (auch Themen wie Hundebegegnungen etc.) sein wird. Auch wenn's vielleicht im Moment schwerfällt: Versuch, so viel Spaß und Freude mit dem Kleinen zu haben, wie es nur geht. Mach Dich total interessant für ihn, sei einfach eine richtig tolle Hundemama, die ihm die Welt zeigt. Dann klappt es auch mit anderen Hunden, dem Training fürs Alleinbleiben (hoffentlich nicht länger als drei, vier Stunden am Tag?) und allem anderen viel besser, Du wirst sehen. Habt Ihr schon Kontakt zu einer (guten) Welpenschule (bzw. im Moment wohl eher Einzeltraining ;-( )? Dort wirst Du sehen, dass es anderen genauso geht wie Dir - und schon fühlt man sich nicht mehr ganz so hilflos und allein ... :-)
    Alles Gute für Euch und gebt nicht auf!

    Herzliche Grüße von

    Claudia & Sophie

  • #40

    Anna (Sonntag, 10 Januar 2021 11:33)

    Danke, danke, danke dafür, dass ihr mir alle mein Gefühl erklärt habt, das mir völlig fremd war. Seit einer Woche haben wir ein zauberhaftes Labradoodle Mädchen, das nahezu alles richtig macht. Sogar mein Mann mag sie sehr, obwohl er nur für den Notfall ist. Ich heule ununterbrochen und bereite unseren drei Kindern so viel Streß mit Behalten/Abgeben...Ich bin völlig überfordert mit der Verantwortung, der Umstellung, obwohl ich seit 2 Monaten über nichts anderes mehr geredet/gelesen/geschaut habe. Wann gehen diese Unsicherheiten/ Magenschmerzen weg, Geduld ist nicht meine Stärke, das macht mir azch zu schaffen...Danke

  • #41

    Claudia & Sophie (Montag, 11 Januar 2021 09:14)

    @Anna: Hallo und herzlich Willkommen im Welpenblues ;-)! Also erstmal tief durchatmen - und dann verstehen, dass diese widersprüchlichen Gefühle ganz normal sind. Im Kopf herrscht Chaos, und daraus resultieren leider die körperlichen Beschwerden wie Magenschmerzen, Schlaflosigkeit etc. etc. Gib Dir und Deinem süßen Labradoodle-Baby einfach Zeit! Natürlich macht man sich viele Gedanken, ob man alles mit dem Fellzwerg richtig macht, ob man überhaupt so viel Verantwortung tragen kann, mit Kindern und Mann und Hund und Haushalt und Co. ... Aber Du wirst sehen, es wird Dir wie allen anderen hier gehen (einschließlich Sophie und mir ;-) ): Das Gefühlschaos ordnet sich, man braucht nicht mehr so viele Taschentücher, und plötzlich macht es 'Klick!' im Kopf (und Herz :-) ) und man fragt sich, warum man sich anfangs so viel Stress gemacht hat. Sehr bald wird es Dir besser gehen! Vielleicht kannst Du Dir zwischendrin mal eine kurze Auszeit nehmen (schwierig mit family, ich weiß) und Dir was Gutes gönnen - während Dein Mann mit Eurem Hundebaby spielt :-). Gib auf alle Fälle nicht auf, Du schaffst das!

    Liebe Grüße und alles Gute,

    Claudia & Sophie

  • #42

    Melanie (Mittwoch, 13 Januar 2021 08:51)

    Leider geht es mir immernoch nicht besser und ich bereite meinen Sohn darauf vor sie wieder weg zu bringen.
    Ich empfinde jetzt soviel Dinge und vieles wurde mir klar. Sicher findet sich jetzt noch eine Familie die sich die Zeit besser nehmen kann. Seit 2 Wochen ist sie da, und es geht mir jeden Tag schlechter. Ich kriege nichts mehr auf die Reihe von den Sorgen wie die nächsten Jahre ablaufen sollen ganz abgesehen.
    Zudem liebe ich saubere zuhause und ich mach mir total den Stress.
    Ich wünschte ich könne anders empfinden, das wäre durchaus einfacher als nun sich zu rechtfertigen und Kritik anzuhören dass man nicht vorher nachgedacht hat. Ich bin so traurig dass ich nicht anders kann.

  • #43

    Claudia & Sophie (Mittwoch, 13 Januar 2021 09:12)

    @ Melanie: Oh, das tut mir echt von Herzen leid! Wie gesagt, der Blues kann auch mal richtig heftig zuschlagen, und man sieht selbst den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr ... Hast Du die Möglichkeit, Dich kurzfristig mit einer (guten!) Trainerin in Verbindung zu setzen, die Dir vielleicht schon mal die schlimmsten Sorgen w/Erziehung und Co. nehmen kann, weil sie mit Eurem Fellzwerg arbeiten will? W/Corona ist es momentan sicher ein bisschen schwieriger, aber Einzeltreffen werden weiterhin (zumindest bei uns in Baden-Württemberg) angeboten. Auch das Thema 'Stubenreinheit' wird deutlich entspannter mit der Zeit. Ich weiß, wie nervig das ist - ich durfte zeitweise im 5-Minuten-Takt wischen. Aber Sophie hat sich auch deswegen so lange mit der Stubenreinheit schwer getan, weil ich so angespannt und verzweifelt war, statt beruhigt zu wissen, dass es wirklich nur eine Phase ist.
    Du siehst, ich versuche gerade, Dich ins Blaue hinein zu beruhigen und Dir ein bisschen Stress abzunehmen ;-) - und ich bin mir echt sicher, dass auch Du es packen kannst und in ein paar Wochen nicht mehr weißt, warum Du Dir so einen Kopf gemacht hast!
    Aber - Du allein kennst die Situation bei Euch zuhause so richtig. 'Hund im Haus' darf Dich nicht fertig machen! Von außen lässt es sich immer leicht sagen 'Man weiß doch, was auf einen mit Hund(ewelpen) zukommt ...'. Es ist eben doch etwas ganz anderes, wenn der/die Kleine tatsächlich da ist. Manchmal ist es einfach (noch) nicht die richtige Zeit für einen Hund. Und dann ist es vielleicht doch die bessere Entscheidung, der/dem Kleinen eine Chance für ein anderes Zuhause zu geben.
    Aber ich kann meinen Rat nur wiederholen: Gib nicht (so schnell) auf! Was sagt Dein Mann zu allem? Kann er Dich noch etwas mehr unterstützen? Oder Dein Sohn? Die 'dunklen Wolken' verziehen sich dann umso schneller. Wie gesagt, es gibt Hundetrainer(innen). die sich mit diesem Phänomen gut auskennen und Dir bestimmt auch fachlich helfen können. Die Kleine bleibt ja nicht immer ein Hundebaby (mit allen Vorzügen, aber auch Schwierigkeiten), sondern wächst und entwickelt sich rasend schnell. Und wird dann bestimmt der Hund, den Du Dir in Deinen Gedanken vorgestellt hast: ein supernetter Buddy, der mit Deinem Sohn spielt, mit Euch zusammen wandern geht, Euch zum Lachen bringt ...
    Egal, wie Deine Entscheidung ausfällt: Du machst das Richtige. Entscheide nur einfach nicht zu vorschnell ....
    Ich drücke Euch ganz fest die Daumen und hoffe so sehr, dass es auch bei Euch ein Happy End gibt!

    Herzliche Grüße,

    Claudia & Sophie

  • #44

    Melanie (Donnerstag, 14 Januar 2021 08:23)

    Danke Claudia für deine lieben und aufbauenden Worte.
    Ich gebe uns noch ein bisschen Zeit
    Und hoffe dass es besser wird.
    Herzliche Grüße

  • #45

    Claudia & Sophie (Donnerstag, 14 Januar 2021 09:12)

    @Melanie: Super! Das freut mich für Euch! Du wirst sehen, es wird besser! Momentan kommt halt auch sehr viel zusammen: Corona & Co., blödes Wetter, dunkle Jahreszeit ...

    Alles Gute für Euch!

    Herzliche Grüße,

    Claudia & Sophie

  • #46

    Constanze (Sonntag, 17 Januar 2021 20:50)

    Oh, Danke, das Ding hat einen Namen. Hier wohnt seit Mittwoch ein 6 Monate alter Mischling aus dem Tierschutz und mir geht es richtig mies. Dummerweise sah ich - ohne große Hundeerfahrung - nicht, dass vermutlich ein JackRussel mit drin steckt, für mich war der eher Bordercollie mäßig. Jetzt sitze ich hier mit 4 Kindern im Homeschooling und einem Temperamentsbündel mit Sturschädel, der noch nichts wirklich kann. Und zudem glaube ich viel mehr Ruhe braucht, als er hier bekommt. Aber 2 Kinder lieben ihn heiß und innig, 1 findet ihn cool und 1 so naja, weil eben teilweise sehr wild. Und ich merke schon, das er das Potential zu einem tollen Hund hat, aber eben eben auch zu einer Katastrophe werden könnte, weil es halt eine explosive Mischung ist.

  • #47

    Claudia & Sophie (Montag, 18 Januar 2021 09:15)

    @Constanze: Vielen Dank für Deinen Kommentar! Oh, mit vier Kindern + ein 'halbstarker' Jack Russel-Mix hast Du wirklich ordentlich was zu tun ... Vom Alter her könnte er schon langsam in der Pubertät stecken, was zusammen mit wahrscheinlich schwierigen Erfahrungen in der Welpenzeit (wie kam er in den Tierschutz?) ist das eine herausfordernde Kombi - und Du solltest Dir wirklich Unterstützung holen. Hast Du schon mal nach einem (guten!) Hundecoach bei Euch in der Nähe geschaut? W/Corona fallen momentan ja leider alle Angebote in Hundevereinen aus, aber Einzelunterricht ist (wenigstens bei uns in BW) möglich. Da Jack Russels im Normalfall absolut helle Köpfchen sind, lernt Dein Kleiner bestimmt rasend schnell - leider auch mal das Falsche ... Aber mit entsprechend guter Unterstützung hast Du auch prima Chancen, dass er ein richtig cooles Familienmitglied wird! Bestimmt spielt dann auch bei Euch tatsächlich auch das Thema 'Ruhezeiten' eine große Rolle - je nach Alter und Temperament der Kinder kann es sein, dass er gerne mit ihnen eine Spur 'mitüberdreht'.
    Wir drücken Dir auf alle Fälle ganz fest die Daumen (und Pfoten)! Alles Gute für Euch!

    Beste Grüße,

    Claudia & Sophie

  • #48

    Constanze (Montag, 18 Januar 2021 12:37)

    @Claudia, danke für die lieben Worte. Ja, Ruhezeiten ist ein großes Thema, und ja, er überdreht da gerne mit. Er ist jetzt ja erst noch nicht lange da. Ich warte halt echt noch darauf, dass ich irgendwann auch mal einen Moment Freude mit ihm habe, Das ist gerade so garnicht da. Hundetrainer sind hier im Lockdown, aber ich hatte heute morgen ein sehr langes Telefonat mit einer Trainerin, die mir schon einige gute Tipps gegeben hat. Bleibt mein mieses Gefühl ihm gegenüber. Und das noch miesere Gefühl meinen Kindern gegenüber, sollte es nicht klapppen.

  • #49

    Andrea (Donnerstag, 21 Januar 2021 19:06)

    Hallo Claudia, ich will mich kurz mal wieder melden. Bei uns läuft alles bestens. Ich bin schon die 2. Woche arbeiten und meine Eltern machen das super mit ihr. Die Kleine ist jetzt 16 Wochen alt. Alle meine Sorgen sind verflogen. Ich liebe sie sehr obwohl ich immer noch um meine alte Hündin trauere. Ich bin so glücklich wenn sie neben mir in ihrem Hundebeifahrersitz sitzt und mich ganz stolz und glücklich anschaut oder wenn sie sich an mich kuschelt und wenn sie ganz stolz auf Kommando "Sitz" macht. Das ist so goldig. Sei herzlichst gegrüßt, Andrea und Daisy

  • #50

    Claudia & Sophie (Freitag, 22 Januar 2021 16:26)

    @Andrea; Oh, wie schön! :-) Das freut uns ganz arg! Vielen Dank, dass Du Dich nochmal mit so guten News gemeldet hast - es beruhigt uns immer sehr, wenn wir wissen, dass es wieder jemand aus dem Blues-Tief geschafft hat. Natürlich wirst Du noch oft an Deine alte Hündin denken, aber es ist doch super, dass Daisy so ein Sonnenschein ist und Dir durch die Trauerzeit hilft :-)!
    Ganz herzliche Grüße und alles Liebe & Gute für Euch beide!

    Claudia & Sophie

  • #51

    Cati (Samstag, 23 Januar 2021 09:34)

    Hallo Claudia und Sophie
    Wir haben uns vor einer Woche einen Malteserwelpen geholt. Ich wünsche mir seit ich denken kann einen Hund und nun nach Jahren haben wir uns entschieden eine Kleine zu holen. Ich bin seither nur am weinen, fühle mich überfordert und habe das Gefühl ich bekomme das alles nicht hin. Ich frage mich sehr oft ob das die richtige Entscheidung war und das Thema stubenrein macht mir extrem zu schaffen. Bevor ich deine Seite gefunden habe, habe ich mich dauernd gefragt was ist bei mir falsch. Ich habe grosse Angst, dass diese negativen Gefühle nicht mehr aufhören :-( herzliche Grüsse

  • #52

    Claudia & Sophie (Samstag, 23 Januar 2021 11:47)

    @Cati: Erstmal herzlichen Glückwunsch zum Fellzwerg (Malteser sind wirklich tolle kleine Hunde mit einer großen Persönlichkeit :-) ) - und zum Welpenblues ... Hab bitte keine Angst: Alle negativen Gedanken, die Du Dir gerade machst, sind völlig normal, genauso wie das Gefühlschaos mit allem Drum und Dran. Und die beste Nachricht: Ja, der Blues verschwindet auch wieder! Und zwar paradoxerweise umso schneller, wenn Du ihn einfach als ganz normales Phänomen akzeptierst. Es hat sich eine Menge verändert, seit die Kleine bei Euch eingezogen ist, und die wilde Welpenzeit hat nicht immer nur schöne Seiten (ich denke da gerade an das Thema Stubenreinheit ...). Du wirst sehen, in ein paar Tagen geht es Dir schon wieder besser - und der Blues verschwindet so schnell, wie er gekommen ist. Schade, dass mein Buch noch nicht druckreif ist - darin hättest Du noch einige Tipps mehr gefunden, wie Du schneller über den Blues kommst ... :-(
    Übrigens: Werde nicht (wie ich) hypernervös, wenn es mit der Stubenreinheit nicht so schnell klappt. Die Bichon-Rassen sind bekannt dafür, dass sie manchmal etwas länger brauchen als andere Rassen. Hab einfach Geduld, beobachte die Kleine möglichst immer ;-) und behalte die Ruhe, wenn's wieder ein Pfützchen gab. Ich war mit den Nerven irgendwann so runter, dass ich dachte, Sophie wäre 'nicht ganz normal' ... :-(
    Wir drücken Dir alle Daumen und Krallen!
    Alles Gute für Euch und Kopf hoch,

    beste Grüße von

    Claudia & Sophie

  • #53

    Benita (Mittwoch, 17 Februar 2021 17:58)

    Liebe Claudia,
    wir haben jetzt 17:42 Uhr, es wird langsam dunkel und die Tränen fangen wieder an zu laufen. Seit 5 Tagen wohnt nun der kleine Loki bei uns und was soll ich sagen: ich hab mir das alles doch soo schön vorgestellt. Ich wünsche mir schon immer einen Hund und konnte mir diesen Traum nun endlich erfüllen. Ich habe gelesen, Videos geschaut, Dokus geschaut und nochmals gelesen. Ich hatte jedoch nicht auf dem Schirm, dass auch wir als Menschen uns erst an das neue Familienmitglied gewöhnen müssen. Jetzt ist er da und ich erwische mich immer wieder bei dem Gedanken, dass es vor ihm auch ganz schön war und ob es nicht ein Fehler war, ihn zu uns zu holen. Sobald dieser Gedanke ausgedacht ist, breche ich wieder in Tränen aus, weil ich ihm damit so unrecht tue. Die plötzliche Verantwortung, Überforderung und die Appetitlosigkeit (drei Kilo sind schon runter) sind mir aktuell einfach zu viel. Das schlechte Gewissen dem jungen Hund und meinem Partner gegenüber zu groß. Ich habe mittlerweile Angst davor mit ihm alleine rauszugehen, um nicht schon wieder diese Frustration und Überforderung fühlen zu müssen. Und die Angst, dass dieses Gefühl für immer bleibt ist noch größer.
    Als ich heute diesen Blog gefunden habe, musste ich herzhaft lachen (mittags kann ich alles viel besser mit Humor nehmen), so bekannt kamen mir die beschriebenen Fälle vor. Jetzt gerade fehlt mir wieder die komplette Hoffnung, dass wir das schaffen können.
    Liebe Grüße
    Benita

  • #54

    Claudia & Sophie (Mittwoch, 17 Februar 2021 19:22)

    @Benita: Liebe Benita, das klingt nach so einem akuten Anfall von Welpenblues, dass ich meinen Feierabend schnell nach hinten verschiebe und Sophie mit Herrchen Gassi gehen lasse ;-). Bitte, keine Panik! Ich kenne Deine Gefühle nur zu gut, und mir ging es damals genauso (und ganz, ganz vielen anderen Leuten auch, wie ich inzwischen festgestellt habe). Man hat das Gefühl, wirklich einen Riesenfehler gemacht zu haben, obwohl man doch eigentlich 'perfekt' auf den Hund vorbereitet war und sich so darauf gefreut hat. Aber dann ist er plötzlich da, und gerade ein Fellzwerg ist eben ein Baby mit allen Ansprüchen - und man überlegt sich, ob es nicht doch vorher eigentlich auch ganz schön war, so ohne Hund ...
    Aber das ist einfach nur dieses verrückte Gefühlschaos, weil ein kleiner Hund fast so eine Umstellung ist wie ein Menschenbaby! Aber im Gegensatz zu einem menschlichen Nachwuchs ist dein Fellzwerg in ein paar Monaten schon 'groß' - und die Zeit dazwischen einfach wahnsinnig aufregend, spannend und schön. Es müssen sich nur die Hormone (oder was auch immer - das Phänomen 'Welpenblues' wurde irgendwie noch nie erforscht, soweit ich recherchiert habe) wieder auf Normalzustand einpendeln. Und das passiert innerhalb von ein paar Tagen. Genaue Fristen kann ich dir natürlich nicht nennen, aber aus meiner eigenen Erfahrung und vor allem aus der mit den vielen anderen, die mir geschrieben haben, schätze ich mal so auf maximal zwei Wochen ab Tag 1. Dann hast Du ja die Hälfte schon fast geschafft - vielleicht sogar mehr! ;-)
    Auch wenn man es in diesem Moment kaum glauben kann, aber er geht vorbei, der Blues. Und dann fängt die schöne Zeit mit Hund so richtig an! Lass Dir einfach noch ein bisschen Zeit, mit dem Gedanken 'Ich hab jetzt einen Hund!' warm zu werden - und Loki geht's bestimmt genauso. In ein paar Tagen fragst Du Dich, warum Du dir so viele Gedanken gemacht hast ... In meinem Buch über den Welpenblues, das in ein paar Tagen erscheint (hoffentlich ... ;-) ) hab ich noch einen Extra-Tipp: Gönn dir ein Gläschen Prosecco (oder was immer dir guttut :-) - es darf auch ein Früchtetee, ein tolles Schaumbad sein oder sonst was Schönes, Entspannendes ... Lass Deinen Gefühlen Zeit, Loki in Eurer Familie als vollwertiges vierpfotiges Mitglied aufzunehmen. Akzeptiere das Gefühlschaos in dem Wissen, dass er demnächst vergessen ist, der blöde Blues. Wirklich ...
    Sophie und ich wünschen Euch alles Gute - und ein schnelles Blues-Ende!
    Liebe abendliche Grüße,
    Claudia & Sophie

  • #55

    Benita (Samstag, 13 März 2021 13:57)

    Liebe Claudia,
    3 Wochen später möchte ich mich nochmal melden: der Welpenblues ist weg! Nach ziemlich genau 1,5 Wochen nach Einzug von Loki ging es mir mit jedem Tag wieder besser. Ich habe gelernt, die Dinge so zu akzeptieren wie sie sind und "einfach mal runterzukommen". Mir hat es tatsächlich einfach geholfen einen Wandernachmittag einzulegen und ein bisschen Abstand zu gewinnen. Ich ganz allein mit meinen Gedanken stand mir im Weg und als der Kopf weniger laut war, konnte ich endlich entspannen.
    Mir war es wichtig mich nochmals zu melden. Und an alle die auch (vielleicht wie ich durch Zufall) auf dieser Seite landen: Es wird wirklich wieder besser! Wenn man mitten im Welpenblues steckt, kann man sich das nicht so recht vorstellen - aber es ist tatsächlich so.
    Vielen lieben Dank Claudia für diesen Blog-Beitrag!
    Liebe Grüße
    Benita mit Loki :)

  • #56

    Claudia & Sophie (Sonntag, 14 März 2021 09:59)

    @Benita: Ganz lieben Dank für Deinen Kommentar! Wie schön, dass auch Ihr den blöden Blues erfolgreich gemeistert habt - willkommen bei den tollen Mensch-Hund-Teams! :-) Ich freue mich immer riesig, wenn es wieder jemand geschafft hat, den Welpenblues hinter sich zu lassen. Alles Gute für Dich und Loki und eine wunderbare Zeit zusammen!

    Herzliche Grüße von

    Claudia & Sophie

  • #57

    Rosi (Dienstag, 20 April 2021 08:41)

    Hallo zusammen, ich melde mich hier grad erstmalig, weil ich festgestellt habe, dass ich mich wahrscheinlich ebenfalls im Welpenblues befinde. Unser Welpe Bobby ist jetzt 10 Wochen alt und seit 10 Tagen bei uns. Er macht uns das Leben echt nicht leicht, dass er nicht stubenrein ist, ist kein Problem, damit komme ich klar, aber er macht alles kaputt, einfach alle und einfach ständig. Unser Erdgeschoss ist schon komplett leergeräumt, Aber meine Küche und das Sofa kann ich nicht rausstellen. Aber das größte Problem ist, dass er (natürlich nicht absichtlich) beißt, das passiert alles beim Spielen und Toben, aber er macht das auch bei unserem 5-jährigen Sohn. Das Ergebnis ist, dass unser Sohn seit 1 Woche nicht im Erdgeschoss sein will. Er geht in sein Zimmer oder ist draußen. Wenn wir essen hat er panische Angst und will nur auf meinem Schoß essen. Mein Mann ist den ganzen Tag im Homeoffice und hat sich wirklich viel Freiraum geschaufelt für den Hund und ich arbeite nur 4 Stunden. Wir haben uns echt viel im Vorfeld informiert und beschäftigen uns mit dem Thema "Hund und Welpe" bereits intensiv seit mindestens einem Jahr. Aber der Zustand den wir gerade zu Hause erleben ist fast nicht mehr tragbar. Kind ist nur am weinen, der Hund dreht durch wenn das Kind weint, dazu zerbeißt er einfach alles was er in die Finger bekommt. Wir gehen regelmäßig mit ihm raus, versuchen ihm kleine Dinge beizubringen (also max. 10 Minuten am Tag Denktraining). Er kommt nur zur Ruhe wenn man ihn in die Box sperrt. Sobald die Box aufgeht dreht er durch. Ich bin am verzweifeln. Hundeschule waren wir auch schon das erste mal. Das sei alles normal. Das mag sein, aber ich fühle mich einfach maßlos überfordert. Und dabei bin nicht mal ich diejenige die die Hauptarbeit mit dem Hund hat, sondern mein Mann. Aber auch seine Geduld neigt sich langsam dem Ende zu.

  • #58

    Claudia & Sophie (Dienstag, 20 April 2021 09:31)

    Guten Morgen, Rosi,
    puh, da musste ich auch gerade schlucken, als ich Deinen Beitrag gelesen habe ... Das klingt wirklich gerade nach Megafrust! Vor allem, weil jetzt nicht nur Ihr als frischgebackene Hundeeltern, sondern auch Euer Kind unter der Situation leidet (und der Fellzwerg auch, sonst würde er nicht so 'überdrehen', wenn Euer Sohn weint). Das ist schon mehr als 'normaler' Welpenblues, fürchte ich ... Der Fellzwerg hätte in seiner momentanen Lage bestimmt ein sehr, sehr ruhiges Zuhause gebraucht, um den Neustart zu 'verdauen', und Hundeeltern, die sich intensiv und mit viel Erfahrung um ihn kümmern können. Diese Erfahrung, Geduld und Konsequenz bei der Hundeerziehung kann man sich leider nicht anlesen, das weiß ich nur zu gut - ging (und geht) mir ja selber auch so ...
    Die Trainer in der Hundeschule haben sicher Recht, wenn sie die Quirligkeit Eures Fellzwergs als normal bezeichnen - abhängig von Rasse (Du hattest darüber nichts geschrieben?) und Charakter. Die Beißerei ist allerdings kein 'Muss'. Welpen, die entsprechend erfahrene Mütter und coole Geschwister haben, lernen schon ganz früh, dass Beißen nicht okay ist. Als Mensch hat man es da schon schwerer, richtig zu reagieren und zu korrigieren (doofes Wort, ich weiß). Hmmm, wenn du meine ganz persönliche Meinung hören willst: Ich würde an Euerer Stelle sofort einen individuellen Hundetrainer (mit entsprechendem Schwerpunkt auf 'Familienhund') suchen und ihm die Problematik Hund - Kind - Knabbern/Kneifen schildern. Wartet besser nicht zu lange, denn vor allem Euer Sohn soll ja Spaß am neuen 'Buddy' haben und nicht völlig verängstigt sein! Und Euer Fellzwerg fühlt sich beim 'Überdrehen' sicher auch nicht wohl - ganz zu schweigen von Euch als (Hunde)Eltern ...
    Sophie und ich drücken Euch alle Daumen und Krallen, dass Ihr schnell eine für alle gute Lösung findet und nach dem blöden Start ein richtig gutes Dreamteam werdet!

    Beste Grüße,

    Claudia & Sophie

  • #59

    Rosi (Dienstag, 20 April 2021 10:10)

    Danke für Deine schnelle Antwort. Wir haben einen Labrador-Rüden. Er ist mit vielen Geschwistern und 7 weiteren schon erwachsenen Hunden, vielen Katzen, Hühnern und kleinen Kindern beim Züchter zur Welt gekommen und wurde vom Züchter ständig als gechillter Riese (10 Wochen und fast 9 kg) bezeichnet. Ich werde diese Woche auch nochmal die Hundetrainerin kontaktieren und um einen Termin bei uns zu Hause bitten. Sie soll sich das mal vor Ort anschauen. Wir haben uns diesen kleinen Racker so sehr gewünscht, haben aber gerade das Gefühl dass wir alles falsch machen und nur noch gestresst und frustriert sind.

  • #60

    Claudia & Sophie (Dienstag, 20 April 2021 10:52)

    @Rosi: Ja, das klingt von Züchterseite ja eigentlich richtig gut ... Der kleine Racker sollte schon ganz gut von seiner 'Hundefamilie' erzogen worden sein, komisch. Gut, wenn Ihr die Hundetrainerin mal zu Euch nach Hause einladet - da ergibt sich oft ein anderes Bild als auf dem Hundeplatz. Bis dahin macht Euch nicht zu großen Stress und quält Euch nicht mit Selbstvorwürfen! Leichter gesagt, als getan, ich weiß - aber Nervosität und Unsicherheit ist ansteckend .... Macht einfach mit Eurer konsequenten Erziehung weiter und probiert mal, den Fellzwerg mit 'ruhiger Arbeit' ein bisschen müde zu bekommen und geistig auszulasten. Schnüffelspiele zum Beispiel, die kann man auch schnell mal im Alltag drinnen und draußen einbauen. Viel Glück und alles Gute sagen

    Claudia & Sophie

  • #61

    Conny (Mittwoch, 28 April 2021 08:05)

    Du hast mir die Erste 2 Wochen mit dem Welpen gerettet! Mir und meinen Mann ging es 1 zu 1 so. Wir hatten seit Jahren den hunde Wunsch sind auch mit Hunden aufgewachsen usw. Nun ist die Kleine Aloha da und wir sind fix und fertig, ich schlafe kaum, habe nacken und kieferverspannungen bin übermüdet habe keinen Appetit, habe nur Freude am welpe wenn sie schläft. Bin immer völlig überfordert wenn sie plötzlich wieder mit was neuem kommt wie andere anknurren oder bellen. Plötzlich mag sie ihr Futter nicht mehr usw.. wir reden darüber wie schön unser leben vor dem welpen war und das wir es vermissen. Zusätzlich machen wir uns langsam Gedanken das es nun sie nächsten sagen wir 15 jahre den Hund an der backe haben...Naja was solls, da müssen wir jetzt durch und wir hoffen dass dass schnell vorbei geht. Wir können es aufjedenfall kaum abwarten bis wir endlich mal lange spaziergänge machen können und nicht alle 2 Stunden raus müssen zum pinkeln.

    Danke für deinen Beitrag !
    LG conny

  • #62

    Claudia & Sophie (Mittwoch, 28 April 2021 09:49)

    @conny Vielen lieben Dank für Deinen Bericht direkt von der 'Welpenblues-Front' ;-)! Ich kann Dir nur den Tipp geben: Halte durch! Auch wenn Ihr jetzt gerade das Gefühl habt, völlig mit der kleinen Aloha (was für ein süßer Name, übrigens :-) ) überfordert zu sein - es wird alles viel besser! Schon allein das Thema, nicht dauernd auf die kleine Blase Rücksicht nehmen zu müssen und ständig am Rausrennen zu sein ;-) ... Es dauert einfach, bis man sich aneinander gewöhnt, das geht Aloha bestimmt momentan nicht anders. Habt Geduld - und auch wenn ich ungern Eigenwerbung mache: Seit ein paar Tagen gibt's mein komplettes 'Welpenblues-Hilfsprogramm' samt (persönlich erprobter) Tipps & Tricks zu Erziehung und Co. als Taschenbuch und eBook beim üblichen Großhändler (die Links findest Du z.B. in der Seitenleiste). Vielleicht kann Euch unser Buch ein bisschen auf Eurem Weg zum tollen Dreamteam unterstützen? Das würde Sophie und mich echt freuen! Alles Gute für Euch, stabile Nerven und viel Geduld - und ganz viel Freude an Eurem Fellzwerg!

    Herzliche Grüße sagen


    Claudia & Sophie

  • #63

    Beate (Freitag, 14 Mai 2021 11:30)

    Hallo an alle, und danke für den Beitrag.
    Ja, ich stecke mitten drin. Wir sind seit 30 Jahren Katzenmenschen, aber vor rund 12 Jahren kam der Wunsch nach einem Hund zum ersten mal bei mir, aber ich habe mich nie getraut. War die Angst am Ende doch richtig? War es besser, am Ende einen Rückzieher zu machen, weil ich doch kein Hunde-Mensch bin? Jetzt habe ich mir einen Ruck gegeben und einen 4 monatigen Mischling aus dem Tierschutz genommen. Seit dem Tag an dem ich fest zugesagt habe, bin ich überzeugt, dass es ein Fehler war. Wir haben Balu jetzt 2 Wochen. Natürlich ist es anstrengend, aber das ist nicht das Problem. Meine Gedanken über das tolle Leben mit Hund sind weg, ich verstehe nicht, wie ich das mal toll finden konnte. Keine Ruhe mehr, die ganzen Einschränkungen..., ich bereuhe die Entscheidung zutiefst. Gleichzeitig schäme ich mich dafür, denn ICH habe die Familie ja verrückt gemacht. Ich verstehe mich selber nicht. Es ist nicht die Angst, dass wir ihn nicht erzogen kriegen, das wird schon irgendwie klappen, das Gefühl ist einfach "da", der Wunsch das alte Leben zurück zu haben. Geht das wirklich bei allen vorbei? Gibt es Leute unter euch, die am Ende kapituliert haben? Wie viel Zeit soll ich mir geben?
    Liebe Grüße Beate

  • #64

    Claudia & Sophie (Freitag, 14 Mai 2021 17:32)

    @Beate: Vielen Dank für Deinen ehrlichen Bericht - und 'Willkommen im Welpenblues!' Ja, diese ganzen Gedanken hatte ich auch, und ich erinnere mich noch gut daran, wie mies ich mich gefühlt habe. Schließlich wollte ICH ja unbedingt einen Hund, und jetzt das furchtbare Gefühl, eine falsche Entscheidung getroffen zu haben ... Aber ich denke inzwischen, das ist ganz normal. Schließlich ist es ja eine komplette Umstellung auf ein neues Familienmitglied mit allen Vorzügen, aber auch Anforderungen und Wünschen (jaaaa, auch ein kleiner Hund hat ganz große Wünsche ;-) !). Gib Dir doch bitte einfach noch mehr Zeit, bis Ihr Euch alle aneinander gewöhnt habt ... Wie lange der Welpenblues dauert, ist sicher so individuell wie jeder einzelne Hund und jeder einzelne Mensch. Aus den Berichten der Blog-Leser*innen würde ich mal als Richtwert ca. 2 Wochen angeben - beim einen dauerte es nach der Erkenntnis, dass der Welpenblues ganz normal ist, nur ein paar Stunden, bei dem anderen ein paar Tage länger. Zum Glück gab es noch keinen meiner Leser*innen, die NACH dem Lesen der Artikel (bzw. des brandneuen Buchs von Sophie und mir ;-) ) ihren Fellzwerg wieder abgegeben haben. Sophie und ich drücken Euch auf alle Fälle die Däumchen und Pfötchen, dass Ihr den Blues bald überwunden habt und in ein tolles, gemeinsames Leben startet! Wie gesagt, in unserem neuen Buch findest Du zum Beispiel auch einen 'Notfallkoffer für akute Blues-Schübe' ....

    P.S. Heute kann ich mir nicht mehr vorstellen, je eine Stunde ohne Sophie zu sein ... ;-)

    Herzliche Grüße und alles Gute sagen

    Claudia & Sophie

  • #65

    Nicole (Montag, 24 Mai 2021 20:48)

    Hallo zusammen und hallo liebe Claudia,
    auch ich stecke scheinbar richtig tief im Welpenblues. Solche Gedanken und Gefühle hätte ich niemals erwartet und freue mich um so mehr hier von so vielen Gleichgesinnten zu lesen. Danke für alle eure Beiträge :)

    Unsere Welpen-Hündin (Mischling Aussie/Labrador/Dalmatiner, 11 Wochen) ist nun seit 13 Tagen bei uns und es hat mich direkt ab Tag 1 wie eine Wucht erwischt: „So hatte ich mir das aber alles überhaupt nicht vorgestellt“, „Ich bin ihr überhaupt nicht gewachsen“, „Ich kann das alles nicht“, „Ich kann nicht konsequent sein, ich habe keine Geduld - so kann aus dem Hund ja nichts werden“, etc.

    So wirklich wollen die Gedanken nicht weiter ziehen und ich frage mich ernsthaft, ob ich das wirklich wirklich möchte und leisten kann. Ich habe bereits mehrere Kilo verloren vor lauter innerer Nervosität, habe kaum Appetit und - auch wenn es mal kleine nette Momente mit ihr gibt - stellt sich das Gefühl, dass ich sie süß finde nicht ein und das macht mich sehr traurig :( Ich wünsche mir so sehr unser altes Leben zurück, habe sogar ein richtiges „Heimweh-Gefühl“ danach und gleichzeitig die Angst, unser vorher schönes Leben mit meinem Drängen nach einem Hund ruiniert zu haben (mein Partner wollte auch immer einen Hund, aber hätte auch noch ein paar Jahre gewartet - ist jetzt aber total für sie und kann sich nicht vorstellen sie abzugeben). Hierdurch entstehen natürlich auch Gespräche mit dem Partner und die Angst, durch mein Gefühlchaos und einer möglichen Abgabe (falls es überhaupt dazu käme - ich hoffe der Welpenblues geht vorbei) auch ihn zu verlieren. Aber wenn es wirklich nicht für mich klappen sollte und es mir weiterhin so schlecht geht - auch wenn wir uns noch zwei Wochen Zeit geben - weiß ich nicht, was ich machen soll. Es fühlt sich an, als stünde alles auf dem Spiel und es gibt eigentlich kein zurück mehr - denn selbst nach einer Abgabe ist das Leben ja nicht mehr wie vorher, sondern man trägt diese Geschichte mit sich und jemand hier hatte auch berichtet, dass sie den Hund seitdem nicht mehr vergessen kann.

    Aber trotzdem hat mir das Lesen all eurer Erfahrungen schon mal wieder etwas mehr Mut gemacht. Drückt uns allen die Daumen, dass es besser wird - denn sie ist wirklich ein ganz toller Hund <3

  • #66

    Claudia & Sophie (Dienstag, 25 Mai 2021 11:52)

    Hallo liebe Nicole, erstmal vielen lieben Dank für Deinen ehrlichen Kommentar - und ja, das klingt nach voller Welpenblues-Breitseite ... Wie Du ja schon an meinen beiden Artikeln zu diesem Thema und vor allem den vielen Kommentaren dazu siehst, bist Du absolut kein Einzelfall! Diese Gedanken 'Warum wollte ich bloß unbedingt einen Hund?!? Früher war's doch vieeel schöner ...' sind absolut typisch und haben mit der Anpassung an die neue Situation MIT Hund zu tun. Ja, Euer Leben ist jetzt neu, und die Kleine wird Euch sicherlich noch ein paar Nerven kosten wie alle Fellzwerge, aber das geht schneller vorbei, als Du Dir jetzt vorstellen kannst! Plötzlich wird es einen Augenblick geben, in dem Du dich dabei ertappst, wie sehr Du Dich über die Kleine freust, und wie süß sie gerade guckt, und wie toll sie schon Sitz und Platz kann ... ;-) Bei mir hat es damals so gute drei, vier Wochen gebraucht, und das ist wohl guter Durchschnitt :-). Also, gib Euch einfach allen noch ein bisschen mehr Zeit, such Dir gleich einen guten Hundetrainer/eine tolle Hundeschule, damit die Kleine nicht ihr rassetypisches Dickköpfchen zu stark entwickeln kann ;-), und wenn Du in der Zwischenzeit noch ein bisschen mentale Unterstützung und Ideen für einen tollen Beziehungsaufbau in kürzester Zeit brauchst - oben findest Du den Link zum Buch, das speziell für diese Situation geschrieben wurde :-). Schau doch mal rein, bestimmt kann es Dir helfen, die Blueszeit abzukürzen.
    Jetzt aber erstmal tief durchatmen, keine Panik, alles wird gut, Du wirst sehen!

    Alles Gute für Euch und herzliche Grüße von

    Claudia & Sophie

  • #67

    Elfi (Freitag, 11 Juni 2021 10:45)

    Liebe Claudia ,
    Vielen Dank für diese tollen Tipps. Jetzt hab ich mich aber etwas erschrocken, als du als Richtwert ca 2 Wochen für den welpenblues genannt hast. Wir haben nun seit fast 4 Wochen eine Mischlingshündin (15 Wochen) bei uns. Leider hab ich immer noch große Tiefen. Ich weine viel, wünsche mir mein altes Leben zurück und mache mir ständig Sorgen um Smilla. Meine Familie mache ich verrückt, weil ich immer wieder aufgeben will. Und ich denke halt es müsste doch jetzt langsam mal besser werden. Smilla ist toll, sie kann gar nichts dafür aber ich krieg es irgendwie nicht in Griff .
    Denkst du es gibt noch Hoffnung oder soll ich lieber Smilla zuliebe einen Schlussstrich ziehen und ihr ein besseren Zuhause ermöglichen?
    Liebe Grüße Elfi

  • #68

    Claudia & Sophie (Freitag, 11 Juni 2021 10:59)

    @Elfi: Oh nein, nur keine Sorge! Die zwei Wochen sind wirklich nur ein Durchschnitt - auch bei mir hat es deutlich länger gedauert ... Ich glaube, so richtig über dem Blues-Berg war ich erst, als Sophie doch noch plötzlich stubenrein wurde, und das war nach über sechs (!) Wochen. Jeder ist anders, und es gibt keinen festen Fahrplan. Wichtig ist nur, dass Du kleine Schritte der Besserung bemerkst. In meinem neuen Ratgeber gibt es auch das Kapitel 'Dieses Kapitel hat hier nichts zu suchen', das genau dieses Thema behandelt: Wann ist es besser, den Schlussstrich zu ziehen? Ich finde, nur dann, wenn man merkt, dass man einfach auf verschiedenen Planeten lebt. Zum Beispiel, wenn der Hund gefährlich für die Kinder wird, weil er aus schlechten Erfahrungen heraus schnell und heftig beißt, oder wenn man gesundheitlich so stark eingeschränkt ist, dass man mit seinem bewegungsfreudigen Aussie höchstens fünf Minuten um den Block ziehen kann. Sprich: wenn's einfach von (Rasse)Eigenschaften und Anforderungen definitiv nicht passt und auch nie passen kann. Aber mit Deiner Smilla klingt das ja ganz anders. Also, nicht zu große Panik schieben, einfach (klingt leichter gesagt als getan, ich weiß ;-) ) Euch aneinander gewöhnen, mit gemeinsamen Spielen, gemeinsamen Erkundungstouren draußen und drinnen, gemeinsamen Chill-Phasen ... Einfach alles, was Euch beiden guttut und Spaß macht! Du wirst sehen, wenn man den Kopf ausschaltet, wird es gleich besser - ich weiß, wovon ich rede ... :-) Vielleicht kann Dir unser Ratgeber auch ein bisschen Unterstützung geben?

    Sophie und ich drücken alle Daumen und Krallen, alles Gute für Euch und liebe Grüße,

    Claudia & Sophie

  • #69

    Alex (Montag, 05 Juli 2021 23:29)

    Hi Claudia,

    Habe mir das auch eben durchgelesen und hänge zu tiefst in diesem Blues. Haben jetzt unseren Ivar seit 3 Tagen (ja das ist nicht viel) aber die Gedanken schwirren durch den Kopf wird sich dein Alltag je wieder beruhigen man ist ja sonst immer zum Sport wann man wollte zu Freunden etc pp.
    Lustigerweise war ich in dem langen Zeitraum von 8 wochen bis wir ihn holen durften der Coole in der Beziehung und jetzt ist es genau andersherum. Meine Freundin super entspannt verzeichnet schon erste Fortschritte und ich ein nervliches Wrack mit allem was man sich vorstellen kann. Schlechtem Schlaf kein Appetit bauchgrummeln und und und. Und dabei möchte ich ja der relaxte Part in der Beziehung sein weil ich/ wir uns auch so viele Gedanken gemacht haben und uns wirklich gut vorbereitet haben. Ich werde mir denke die ganzen Tipps noch hundert Mal durchlesen und auf das beste hoffen. Grüße Alex, Alina und der kleine Ivar

  • #70

    Lilli (Dienstag, 13 Juli 2021 18:11)

    Hallo,
    zum Glück bin ich auf diese Seite gestoßen. Das hat mir eben viel Angst genommen. Ich hänge auch in genau diesem Blues fest und es geht mir gar nicht gut. Die unglaublich miese Grundstimmung ist nach einer Woche zwar weg, sie ist jetzt 10 Wochen alt und 9 Tage bei uns. Aber es ist so hart. Ich habe mich eineinhalb Jahre auf diesen Hund vorbereitet, ewig überlegt ob Tierschutz oder Züchter, ob Welpe oder älterer Hund. Videos geschaut, Bücher gelesen, mein Instragram besteht aus Hundeaccounts, denen ich folge. Nachdem wir die perfekte Züchterin gefunden haben und ich monatelang auf den Moment der Abholung hingefiebert habe, bin ich jetzt plötzlich total abgestumpft und empfinde überhaupt keine Freude. Es gibt schöne und nette Momente und ich weiß auch das ich irgendwie diese Bindung blockiere, weil ich Angst habe es nicht zu schaffen. Dazu habe ich mir eine sehr kernige Rasse ausgesucht, in die ich mich verliebt habe. Ein deutscher Pinscher, selbstbewusst, fordernd und nicht einfach in der Erziehung. Ergo stürmt sie hier durch die Bude und spielte mit ihren Geschwistern so grob, dass sie immer in Richtung Gesicht schnappt, wenn sie spielen will und ziemlich fest „beißt“, sie hat natürlich noch keine Beißhemmung.
    Ich weiß wirklich nicht, warum mir die Arbeit nicht vorher klar war, ich habe so lange darüber nachgedacht, der Wunsch besteht schon ewig ich bin immer wieder zu dem Schluss gekommen, es umbedingt zu wollen. Und trotzdem sitze ich jetzt neben dem schlafenden kleinen Engel und wünschte, ich hätte mich gegen einen Hund entschieden. Dazu barfen wir noch und wir wissen noch nicht, wie wir mit den Impfungen umgehen sollen, da Pinscher heftige Reaktionen haben können. Da müssten wir dann Gesundheit gegen Hundeschule abwiegen, was ein zusätzlicher Stressfaktor ist. Ich denke nur noch an die Arbeit und daran, dass ich ich mir für die nächsten fünfzehn Jahre mein Leben versaut hätte und was ich mir alles verwehre dadurch. Das sind meine Gedanken, so grausam es ist. Ich habe ein sehr gesetztes Leben, bin aber trotzdem erst 17 Jahre und mache das zusammen mit meinen Eltern. In der Lage, das zu schaffen, bin ich, aber meine Psyche steht mir im Weg. Ich bin ein unglaublich sensibler Mensch und sehr empathisch, solche Gedanken und Gefühle hätte ich niemals von mir erwartet, immer wenn ich irgendwo einen Hund sehe, möchte ich ihn kennenlernen und freue mich wahnsinnig. Warum also nicht beim eigenen? Ich habe noch nie so wenig gefühlt und irgendwas sitzt quer. Ich bereue so viel und momentan fühle ich nur Schuld, wenn ich daran denke wie es meiner Familie und meinem Freund dabei gehen würde, sie wegzugeben. Und ich bin auch ziemlich sicher, dass ich mich mein Leben lang fragen würde, wie es mit ihr geworden wäre. Sie hat nämlich einen supertollen Charakter.
    Liebe Grüße
    Lilli

  • #71

    Melanie (Donnerstag, 15 Juli 2021 08:00)

    Oh man wie genial ist diese Seite. Es tut so gut zu wissen, dass man nicht allein mit diesen Gefühlen ist und das es hoffentlich ein Ende hat. Ich danke jedem der so ehrlich ist und über seine Gefühle redet. Danke Claudia, dass du dich dafür einsetzt. Es tut so vielen Menschen gut. Bei uns wohnt seit 5 Tagen ein 9 Woche alter Labrador. Wir haben uns sehr sehr lange und gründlich überlegt ob wir uns einen Hund anschaffen sollen, haben uns gut vorbereitet und uns gefreut (inkl. unserer 4 Kids). Ich war nur sehr verwundert als ich gleich am ersten Tag anfing alles zu bereuen. In mir kamen Gedanken, wie: Was habe ich meiner Familie nur angetan, dass ich das erlaubt habe. So viel gewohntes geht uns verloren und so viel Freiheit, das war mir nicht bewusst. Ich überlegte ihn wieder abzugeben, Heule viel, vor allem abends. Bin froh um jede Minute, die ich aus dem Haus komme - ohne Hund. Ich habe das Gefühl es wird in kleinen Schritten besser - bin mir aber noch sehr unsicher. Ich hoffe es ist dieser Welpenblues, der von allein verschwindet. Und nicht dass mir mein Bauchgefühl doch sagt: das war nicht gut. Vielleicht tut mir es auch gut, dass ich in unserer Familie allein so fühle, denn alle anderen inkl. mein Mann sind hoch auf begeistert und lieben ihn innig auch wenn er seine 5 Minuten hat. Auch wenn seine 5 Minuten eher 20 Minuten sind. Bei mir kommt noch hinzu, dass es mir so auf den Magen geschlagen ist, dass ich 2 Tage gar nichts essen konnte, mir richtig übel war. Auch jetzt ist es teilweise so, dass ich mir richtig schlecht wird und ich mir oft zu viel Gedanken darüber mache - "war das jetzt wirklich richtig. Ich komme aus der Sache nicht mehr raus." Wenn ich daran denke in 2 Wochen mit ihm allein zu sein, weil meine Familie weg ist, krieg ich schon die Vollmeise und Panik. Doch es tut gut zu lesen, dass es vielen so geht und auch durchmüssen. In manchen Momenten stehe ich kurz davor aufzugeben und dann fühle ich mich einigermaßen fit um dann wieder an allem zu zweifeln. Eine reine Gefühlsachterbahn. Und manchmal wünsch ich mir mein altes Leben zurück - das vor 5 Tagen. Bin jetzt eine schlechte Hundemama? Ich hoffe nicht und ich hoffe alles verschwindet so schnell wie es gekommen ist.
    Liebe Grüße
    Melanie

  • #72

    Nicole (Dienstag, 10 August 2021 20:38)

    Hallo zusammen, ich habe Ende Mai einen Beitrag hier verfasst und musste jetzt nochmals daran denken - und wollte gerne ein kleines Update geben, was hier vielleicht dem/der ein oder anderen ein positives Gefühl für die „Welpenblues“-Zeit gibt :) Unsere Hündin ist nun 5 Monate alt und seit 3 Monaten bei uns. Der Welpenblues ist komplett verflogen und ich habe sie richtig richtig lieb gewonnen mit allen ihren lustigen und auch verrückten Eigenheiten. Natürlich ist in dieser Zeit auch sehr vieles besser geworden und hat sich entwickelt - anfangs konnte ich mir nicht vorstellen, dass ich überhaupt noch mal eine ruhige Minute haben werden und das ist bereits jetzt (nach 3 Monaten) komplett anderes. Wir haben einen guten Rhythmus, das Arbeiten und Spazieren mit ihr macht super viel Spaß und wir feiern gemeinsam Erfolge :) Wenn es nun schon so gut läuft, wird es ja mit den Monaten auch immer noch mal besser und man spielt sich noch mehr ein mit der Zeit. Aber auch zum jetzigen Zeitpunkt ist es einfach schön und alle Sorgen und Zweifel sind wirklich verflogen :) Natürlich nicht vom einem auf den anderen Tag und ich persönlich habe sicherlich knappe 1,5-2 Monate gebraucht bis ich es sich für mich wirklich gut angefühlt hat, aber dieses Anfangsgefühl ohne Appetit und voller Sorgen ging nach wenigen Wochen weg.

    Ich drücke allen die Daumen und muss im Rückblick ein wenig über meine Worte im Mai schmunzeln ;) Es geht tatsächlich vorbei und wird schön <3

    Und das eBook von Claudia ist für diese Zeit sicher auch eine ganze tolle Hilfe und Ressource :) Danke für dein Engagement hier, Claudia. Es hilft sicher sehr vielen Menschen - und so dann auch den Hunden <3

  • #73

    Claudia & Sophie (Mittwoch, 11 August 2021 08:40)

    @Melanie: sorry, dass wir erst jetzt Deinen Kommentar entdeckt haben - Sophie und ich (und natürlich auch Superhero-Herrchen ;-) ) haben uns Mitte Juli ein paar Tage Urlaub gegönnt, und das WLAN war in der FeWo nicht wirklich stabil ... ;-( Wir sind uns aber sicher, dass Du inzwischen den blöden Blues hinter Dich gebracht hast und inzwischen Euer neues 'Baby' schon richtig genießen kannst! Wie Du ja auch aus den anderen Beiträgen und Kommentaren hier lesen kannst, bist Du definitiv nicht allein mit dem Gefühlschaos. Ich finde immer, es hilft schon ein bisschen, wenn man sich nicht wie ein kompletter Außenseiter fühlt ... ;-) Bestimmt habt Ihr mit dem kleinen Labbi inzwischen eine tolle Zeit und könnt Euch gar nicht mehr vorstellen, wie es 'hundefrei' überhaupt war ...
    Sophie und ich drücken Euch auf alle Fälle alle Däumchen und Krallen!

    Liebe Grüße und alles Gute,

    Claudia & Sophie

  • #74

    Claudia & Sophie (Mittwoch, 11 August 2021 08:49)

    @Nicole: Ganz, ganz lieben Dank für das tolle 'Update'! Sophie und ich freuen uns riesig, dass es wieder ein neues Dreamteam gibt, das sich nicht von dem blöden Blues hat unterkriegen lassen. :-) Ja, der Blues braucht manchmal seine Zeit, aber wie man sieht, ist 'Keine Panik, das geht vorbei!'-Modus angesagt. Und plötzlich kann man sich ein Leben ohne seinen Hund gar nicht mehr vorstellen ... Die Fellnase ist eben einfach (meistens) noch ein richtiges Hundebaby, das sich genau wie ein menschliches Kleinkind verhält - von dem man ja auch nicht gleich Wunder erwartet ;-). Aber aus kleinen Fellnasen werden (leider) ganz, ganz schnell große, erwachsene Fellnasen - und bestimmt wirst Du Dir manchmal wünschen, Du hättest wieder einen süßen Fellzwerg zuhause. Wenigstens für ein paar Minuten ... ;-)

    P.S.: Sophie und ich sind natürlich auch hocherfreut, wenn wir unseren 'Welpenblues-Ratgeber' nicht bloß für uns selber geschrieben haben, sondern er tatsächlich auch anderen hilft! :-) Vielen lieben Dank! Wenn Du uns unterstützen und anderen Blues-Opfern auch helfen möchtest: Eine Bewertung auf Amazon wäre super! Sophie und ich sagen jetzt schon ganz herzlich Dankeschön!

    Alles Liebe für Euch,

    Claudia & Sophie

  • #75

    Leni (Montag, 23 August 2021 21:41)

    ....gerade absolut im Welpenblues, nachdem ich so Muskelkater vom Treppensteigen habe, dass ich glaube, den nächsten Gang nicht mehr zu schaffen. Meine Arme sind von meinem 13 Wochen alten Ungetüm zerkratzt und meine Augen verheult. Aber ich weiß, es geht vorbei! Mein anderer Hund ist 2 Jahre alt und sie liegt unterm Bett und wundert sich... wenn sie wüsste, wie es vor anderthalb Jahren war ;-)
    Liebe Grüße aus BW

  • #76

    Claudia & Sophie (Dienstag, 24 August 2021 14:07)

    @Leni: Oh weh, der blöde Blues ... :-( Aber wie Du ja weißt: Der geht auch wieder ganz schnell vorbei! Also, tapfer durchhalten - und auch das ständige Treppe rauf-Treppe runter hat (hoffentlich) bald ein Ende ;-). Sieh's als kleine Trainingseinheit .. ;-)
    Alles Gute für Euch & liebe Grüße ebenfalls aus BW ;-),

    Claudia & Sophie

  • #77

    Erika (Freitag, 08 Oktober 2021 20:44)

    Ich bin nicht die Einzige! Das war mein erster Gedanke, und dafür vielen Dank! Und was auch alle anderen schreiben, findet sich eins zu eins in meiner derzeitigen Verfassung wieder. Körperlicher und geistiger Verfall aufgrund des mangelnden Schlafes (seit 7 Tagen gefühlte 5 Stunden Schlaf) inklusive. Was ich jedoch noch nicht gelesen habe (glaube ich jedenfalls) ist der Umgang mit der Angst vor allen möglichen Parasiten und anderem Zeugs. Leute was macht ihr dagegen????

    Unser Herr Lindemann (Rammsteins Frontmann) ist eine 11 Wochen alte französische Buldogge. Seit 7 Tagen bei uns und seit 4 Tagen der Staubsauger unserer Kleinstadt. Er frisst alles (Vogelkot, Moss oder etwas, das so aussieht) und jeden (Käfer, Fliegen usw.) was nicht bei 3 weg ist. Und seit dem kann ich an nichts anderes denken als an Kokzidien, Gijardien und alles was es da sonst noch an unerwünschten Mitbewohnern gibt. Und das Schlimmste sind die all die mahnenden Empfehlungen und Ratschläge im Netz.

    Bloß dies nicht und das nicht und immer schön alles waschen und desinfizieren. Das erinnert mich an die Zeit nach der Geburt unseres Kindes . Damals ähnelte meine Haut an den Händen gespanntem und gegerbtem Segeltuch Und wenn unser 10 jähriger Sohn mit ihm schmust, dann zieht an mir ein ganzer Horrorfilm vorbei.

    DARUM noch einmal die Frage: Was tut man gegen Anfälle allerhöchster Hypochondrie?


    LG
    Die Verzweifelte

  • #78

    Daniela (Montag, 13 Dezember 2021 15:59)

    Ich hänge mitten drin....und zwar so richtig...
    Sicherlich ist es bei mir nicht nur der Blues....ich kämpfe seit Jahren mit Depression....aber nun da unser Welpe seit einer Woche da ist, bin ich so tief gefallen.....in ein großes schwarzes Loch....heute ging nix mehr.....ich liege jetzt im der Klinik und versuche, schnell wieder auf die Beine zu kommen....wie das geht? Ich weiß es nicht....ob wir unseren Welpen behalten können....auch das weiß ich nicht....

  • #79

    Claudia & Sophie (Montag, 13 Dezember 2021 17:12)

    @Daniela: Erstmal wünschen wir Dir von Herzen gute und rasche Besserung! Super, dass Du so schnell professionelle Hilfe bekommst - Sophie und ich können Dir eigentlich nur ganz fest die Daumen drücken, dass Dein Fellzwerg es schafft, Dich aufzubauen. Der Welpenblues trifft fast jeden, also fühl Dich auf keinen Fall als Einzelfall! Ein kleines (Hunde)Baby stellt alles auf den Kopf, und es ist echt eine Herausforderung, das neue Familienmitglied entsprechend ins Leben aufzunehmen. Aber vielleicht kannst Du mit dieses Thema auch mit den Therapeuten vor Ort besprechen? Sie dürfen gerne meine Beiträge zu diesem Thema lesen, falls sie Fragen dazu haben (bzw. ihnen das Thema 'Welpenblues' unbekannt ist ;-) ). Es wäre so schön, wenn Dein Hundebaby es schafft, Dich aus dem tiefen Loch herauszuholen! Du hast den Fellzwerg ja sicher bewusst und voller Wünsche und Vorstellungen zu Dir genommen - gib nicht zu früh diese Träume auf! Ganz bestimmt wird aus dem Kleinen der vierpfotige Seelenpartner und Lebensbegleiter, den Du Dir gewünscht hast - es braucht nur etwas Geduld und Einfühlungsvermögen. So viele Fellnasen 'arbeiten' auch in entsprechenden Einrichtungen wie Seniorenheimen, Krankenhäusern etc., weil man inzwischen weiß, wie positiv so eine Hundebegegnung ist. Sophie und ich drücken Euch ganz fest die Daumen, dass auch Ihr ein supertolles Mensch-Hund-Team werdet - und in kurzer Zeit könnt Ihr gar nicht mehr verstehen, warum es anfangs so 'gerumpelt' hat ...
    Alles Gute für Euch, und meldet Euch gerne z.B. auch per Mail bei uns, wenn Ihr Fragen/Redebedarf etc. habt!

    Liebe Grüße und gute Besserung wünschen

    Claudia & Sophie

  • #80

    Bine (Sonntag, 26 Dezember 2021 19:12)

    Hallo, meine liebe Freundin hat mich auf diese Seite aufmerksam gemacht. Ich habe vor 2 tagen eine fünfjährige Hündin aus dem Tierschutz aufgenommen und bin nur noch fertig! Welche Erleichterung zu hören, dass das es anderen auch so ergeht! Ich hatte über 20 Jahre Hunde und meinen letzten vor vier Monaten mit fast 16 Jahren gehen lassen müssen. Ich wünschte mir so sehr wieder einen Hund und jetzt kann ich mich so gar nicht freuen. Es sind die Symptome: Magenschmerzen, Schlaflosigkeit, tiefe Verunsicherung!
    Zudem muss sie sich auch noch mit der Hündin einer Freundin vertragen, die ich mehrmals in der Woche hier habe. Eine erste Zusammenführung war schwierig. Ich bin mir nicht sicher, ob sie bleiben kann....

  • #81

    Claudia & Sophie (Mittwoch, 29 Dezember 2021 12:02)

    @Bine: Puh, erstmal tief durchatmen ... Ja, Du bist nicht allein mit Deinem 'Blues'! Egal, wieviel Hundeerfahrung man hat, ein neuer Lebensbegleiter auf vier Pfoten bedeutet immer auch einen Neuanfang. Gerade, wenn man erst vor Kurzem einen langjährigen Begleiter gehen lassen musste, ist es echt schwer. Viele Gassifreunde haben uns genau das Gleiche erzählt wie Du gerade erlebst. Man hat (trotz aller Vernunft ;-) ) immer das Bild der 'alten' Fellnase vor dem geistigen Auge, mit dem man so viele Jahre gemeinsam durchs Leben gegangen ist. Die Welpenzeit (bzw. die etwas holprige Anfangsphase ;-) ) liegt dann schon so weit zurück, dass man alle Sorgen und Probleme von damals schon längst vergessen hat :-). Gib Euch beiden doch bitte die Zeit, Euch aneinander zu gewöhnen (und an die anderen Fellnasen sowieso ;-) ). Auch für Deine neue Fellnase ist es eine große Umstellung, und alles, was jetzt gerade schwierig und problematisch erscheint, kann sich ganz schnell in Wohlgefallen auflösen. Sie ist bestimmt genau wie Du erstmal von allem überwältigt, was an Neuem auf sie zukommt, und vielleicht auch deswegen anderen Hunden gegenüber erstmal skeptisch. Kennst Du einen guten Hundecoach in der Nähe, der mal ein Auge auf die beiden werfen kann, wenn sie zuhause bei Dir aufeinandertreffen? Er kann vielleicht schneller beruhigen oder Tipps für ein besseres Miteinander geben - als Herrchen/Frauchen ist man da gerne 'betriebsblind' :-), Sophie und ich wünschen Euch auf alle Fälle eine schnelle Eingewöhnungsphase und alles Gute - das wird schon!

    Beste Grüße aus den Weihnachtsferien,

    Claudia & Sophie

  • #82

    Lillith (Rückbezug #70) (Sonntag, 02 Januar 2022 21:46)

    Ihr Lieben,
    gebt nicht auf. Ihr schafft das. Ich habe einen langen und üblen Welpenblues und eine anstrengende Welpenzeit hinter mir. Mittlerweile ist meine Mila 8 Monate alt und wir bekommen andauernd Komplimente für unsere starke Bindung. Ich liebe sie über alles und laufe vor Glücksgefühlen über, wenn ich sie ansehe.
    Mittlerweile würde ich alles gerne nochmal machen, ich bin nun so viel entspannter und habe so viel gelernt. Die Stimmung überträgt sich direkt auf den Hund, sobald ich aufgewühlt war, hat Mila mein Verhalten gespiegelt. Das wichtigste war für uns eine klare und zuverlässige Tagesstruktur.
    Jedes Malheur, jedes kaputte Kissen und jede Bisswunde von den kleinen, fiesen Zähnchen ist es wert.
    Liebe Grüße, viel Kraft und Ruhe
    wünschen euch
    Mila und Lilli

  • #83

    Claudia & Sophie (Montag, 03 Januar 2022 10:23)

    @Mila und Lilli: Wie schön! Vielen lieben Dank für Euren Kommentar, der bestimmt vielen frischgebackenen Hundeeltern Mut macht :-). Sophie und ich freuen uns mit Euch!
    Liebe Grüße,

    Claudia & Sophie

  • #84

    Simone (Donnerstag, 06 Januar 2022 21:15)

    Hallo, ich bin heute durch Zufall auf diesen Blog gestoßen, vielleicht kann mir jemand Mut und Hoffnung machen:
    Wir haben seit gut 8 Wochen einen Mittelspitzwelpen ( jetzt knapp 18 Wochen alt) bei uns, ein an sich total süßes, knuddeliges, schlaues kleines Kerlchen. Die ersten beiden Wochen waren ziemlich heftig, danach ging es bergauf, aber auch immer wieder bergab. Er ist sehr aktiv und kommt kaum von selbst zur Ruhe, es sei denn ich schicke ihn in seine Box und mache die Türe zu. Nun kommt erschwerend hinzu, dass ich zwei Mädels mit 5 und 7 Jahren und zwei Katzen zu Hause habe und dementsprechend auch viel Trubel bei uns herrscht, was den Zwerg immer wieder ziemlich aufdreht. Dann wird er schnappig, zwickt in Hände und Waden. Und wenn ihm etwas nicht passt, verkläfft er einen ganz bösartig und schnappt (zum Glück nicht bei dem Kindern, hier ist 'nur' das Aufdrehen ein Problem). Ein richtiger kleiner Dickschädel! Was für mich jetzt aber richtig schlimm ist: ich bin ihm vor drei Wochen im Schnee aus versehen auf die Pfote gestanden, als er mir mal wieder durch die Füße gewuselt ist. Ich hab mich dann zu ihm gebeugt (wie wir es als Kinder immer bei unserem damaligen Hund gemacht haben) und wollte mich entschuldigen, da hat er wild um sich gebissen und mich in die Handgeschnappt, ich hab mir noch garnicht viel dabei gedacht. Jetzt ist ihm am Sonntag meine Große ebenfalls aus Versehen auf die Pfote gestanden: er hat wieder wild um sich gebissen, und als sie zurück wich, ist er ihr hinterher und hat weiter nach ihren Füßen gebissen! Gott sei Dank hatte sie Schuhe an! Ein kurzer Schnapper aus Schreck könnte ich ja noch nachvollziehen, aber das... . Meine Eltern, die das beobachtet haben, haben mich dann zur Seite genommen und gemeint, ob wir das wirklich mit diesem Welpen so durchziehen wollen. Sie glauben, er sei für eine Familie mit kleinen Kindern nicht geeignet (wobei sie selbst auch sagen, er wäre ein toller Hund mit Potential). Mein Vater, der sehr hundeerfahren ist und auf dessen Meinung ich auch viel gebe, meinte, er hat erst einmal in seinem Leben einen Welpen gesehen, der so unruhig und schnappig war und der wurde von meinen, auch problemhund-erfahrenen, Großeltern dann wegen der Kinder weg gegeben. Nun bin ich total verunsichert, würde eigentlich am liebsten nur noch heulen, habe keinen Appetit mehr und kann mich auch an den Erfolgen der letzten Tage nicht mehr freuen. Denn an sich habe ich den Kleinen schon sehr lieb gewonnen, habe aber sehr viel Angst wegen den Kindern (und deren Besuch, und die Hundepupertät kommt ja erst noch, wo es richtig heftig wird) und merke auch, dass sich meine große Tochter mit dem Hund überfordert fühlt. Am Montag telefonieren wir jetzt mal mit der Trainerin aus unsere Welpengruppe, sie ist aktuell noch im Urlaub. Ich hoffe, sie kann uns weiterhelfen und sagt nicht, dass der Zwerg einfach vom Charakter nicht in eine Familie mit so kleinen Kindern passt. Es würde mir das Herz brechen ihn hergeben zu müssen, aber ich man will ja das Beste - sowohl für seine Kinder, als auch für den Welpen! Ich weiß nicht, ob ich die Energie nochmal aufbringen würde es mit einem anderen Welpen zu versuchen. Und heule beim Schreiben dieser Zeilen schon wieder...

  • #85

    Claudia & Sophie (Freitag, 07 Januar 2022 11:17)

    @Simone: Puh, beim Lesen Deines Kommentars musste ich wirklich erstmal schlucken ... Das, was Du berichtest, geht leider über den 'normalen' Welpenblues (also die erste schwierige Zeit, bis sich Hundebaby und Mensch aneinander gewöhnt haben) hinaus. Ich bin keine ausgebildete Hundetrainerin und habe Euch nicht 'live' erlebt, aber bei Deinen Schilderungen klingeln (zumindest auch bei mir) die Alarmglocken. Manche Welpen, vor allem diejenigen, die nicht ganz optimal durch ihre Mama und die Geschwister 'erzogen' wurden, setzen gerne mal ihre Zähnchen ein - besonders im Spiel. Aber Dein Kleiner beißt ja gezielt (und mehrfach) zu und vor allem nicht nur aus dem Effekt heraus, wenn er sich bedroht fühlt. Auf die Pfote steigen tut zwar weh, aber im Alltag wird es bestimmt immer wieder Situationen geben, wo ihm unabsichtlich etwas passiert - gerade, wenn noch kleine Kinder und Katzen im Haus sind). Persönlich muss ich leider Deinen Eltern recht geben, auch wenn es echt schwer ist und ehrlich gesagt auch das erste Mal, dass ich jemandem zu einer Trennung raten würde. Die Konstellation ist wirklich gefährlich, dass Ihr in Kürze einen komplett nervösen, lauten Hund im Haus habt, der sich immer öfter mit den Zähnen 'verteidigen' wird. Als Mutter wäre mir echt unwohl dabei! Bestimmt kommen immer mal wieder andere Kinder ins Haus, die vielleicht unabsichtlich etwas tun, was den Kleinen verunsichert oder wehtut, Ein ziemliches Risiko ...
    Aber ich will Dir nicht allen Mut nehmen. Es gibt immer wieder Geschichten von einem unglücklichen Start ins gemeinsame Leben, die irgendwann ein Happy End hatten. Davor liegt allerdings ein langer Weg. Gut, wenn Ihr schon Kontakt zu einer Trainerin habt - kann sie auch mal zu Euch nach Hause kommen und die Situation vor Ort checken? Auf dem Hundeplatz und zuhause im Alltag sind zwei unterschiedliche Orte, und Hunde schaffen es immer wieder, sich jeweils komplett anders zu verhalten ;-). Sophie und ich drücken Euch auf alle Fälle ganz fest die Daumen, dass Ihr die richtige Entscheidung trefft - egal, wie sie ausfällt. Ihr seid es Euch, Euren Kids und vor allem dem Fellzwerg schuldig, dass alle zusammen ein schönes Leben miteinander führen können!

    Herzliche Grüße und wir drücken Euch alle Daumen und Pfötchen,

    Claudia & Sophie

  • #86

    Simone (Samstag, 08 Januar 2022)

    Hallo Claudia, vielen Dank für deine Meinung!
    Ja, sie kommt auch nach Hause, wir werden sie auf jeden Fall am Montag drauf ansprechen, dass sie sich das anschauen muss, wäre nur froh, wenn es schon soweit wäre...
    Wobei die letzten beiden Tage eigentlich wirklich gut liefen, er kann ja auch wirklich lieb sein! Aber sobald ihm was nicht passt, wird er halt motzig, verbellt einen und schnappt in die Luft. Bin total hin und her gerissen, weil mir glaub wirklich wohler in Bezug auf die Kinder wäre, wenn wir ihn abgeben würden, ich dann aber das Gefühl habe, ich hab nicht genug um ihn gekämpft und gebe ihm keine Chance. Bei jedem anderen Thema würde ich auch kämpfen, aber dieses Risiko mit der Schnapperei bei so kleinen Kindern... und ich weiß einfach nicht, ob ich mich nach diesen Vorfällen jemals wohl fühlen werde, wenn er unter Kindern ist.
    Ich melde mich wieder, sobald wir mit der Trainerin darüber gesprochen haben.
    Liebe Grüße
    Simone

  • #87

    Claudia & Sophie (Sonntag, 09 Januar 2022 09:51)

    @ Simone: Oh ja, ich kann Deine Unsicherheit total verstehen! Normalerweise plädiere ich auch immer fürs 'Kämpfen' - und das lohnt sich in 99,99% der Fälle auch :-). Ich bin gespannt, was Deine Trainerin sagt. Vielleicht ist es einfach eine Art 'Überreaktion', die man mit Training, entsprechendem Verhalten und Geduld gut in den Griff bekommt - wir wünschen es Euch!
    Bis dann, liebe Grüße von

    Claudia & Sophie

  • #88

    Simone (Mittwoch, 26 Januar 2022 17:49)

    Jetzt schaffe ich es wieder mich zu melden:
    Wir hatten zwischenzeitlich einen Termin bei unsere Hundeschule und ich habe bei einer anderen Trainerin für eine zweite Meinung erfalls noch einen Termin ausstehen.
    Wir haben nun ein Abbruchkommando geübt, unsere Trainerin sagt, sie sieht so keine aggressiven Tendenzen, aber er sei sehr sensibel, was die Körpersprache anbelangt. Außerdem sollen wir darauf achtenm dass er so wenig wie möglich selbst Entscheidungen fällt. Seitdem wir jetzt darauf achten, dass wir ihn körpersprachlich nicht 'bedrohen', ist es mit dem Verbellen und in die Luft schnappen wesentlich besser geworden. Außerdem arbeiten wir jetzt mit einer Hausleine, so, dass wir ihn nicht immer mit den Händen fangen müssen, wenn was ist. Allerdings bleibt er trotzdem einfach sehr spinnig und schnappig wenn Besuch kommt und alleine bleiben kann er garnicht. Ich kann den Raum für maximal 2 Minuten verlassen, ehe er jammern anfängt. Es ist also noch ein weiter und für mich sehr anstrengender Weg, aber die 2. Chance hat er definitiv bekommen!
    Liebe Grüße und danke für die augbauenden Worte
    Simone

  • #89

    Claudia & Sophie (Donnerstag, 27 Januar 2022 06:35)

    @ Simone: Oh, das klingt ja schon wirklich sehr viel positiver! Ich finde es super, dass Ihr jetzt verschiedene Strategien habt, mit nicht so tollem Verhalten der Fellnase umzugehen - ‚man muss immer einen Plan B parat haben‘, hat unsere Welpentrainerin immer gesagt, und den Rat beherzige ich auch heute noch, wenn‘s kleinere atmosphärische Spannungen zwischen mir und der Prinzessin gibt …. :-) Ja, bleibt bitte dran, auch wenn’s manchmal nervig ist - aber später werdet Ihr so froh sein, dass Ihr mit dem Fellzwerg zusammen durch die nicht immer ganz so einfache Anfangszeit gegangen seid!
    Liebe Grüße und alles Gute für Euch,
    Claudia & Sophie

  • #90

    Katrin (Samstag, 14 Mai 2022 15:32)

    Hallo Claudia,
    stecke voll im Blues, nach 1 Woche. Kam vorhin von der 1. Welpenschule und musste mich dort schon zusammenreißen, dass ich nicht heule. Ich mache alles falsch. Alle gleichaltrigen Welpen waren schon sehr auf ihre Menschen geprägt, habe.n die aber schon mit 8 Wochen bekommen. Beim Trainer machte sie alles richtig, bei mir nicht. Sie reagiert draußen kaum auf mich. Ob ich den Hundetrainer toll finde, weiß ich noch nicht. Zumindest 1 Tipp gab er mir- füttere Deinen Hund aus der Hand. Dann wird sie Dich spannend finden. Eben probiert. Hat gut funktioniert.
    Wahrscheinlich merkt sie auch meinen Stress- ich übe seit Tagen mit Ihr Autofahren. Ich bin darauf angewiesen, da ich arbeiten muss. In der Box im Kofferraum war es ein Fiasko. Mittlerweile sitzt sie auf der Rücksitzbank im Sicherheitsgeschirr. Läuft mit Note 3-. Ich hoffe, das ändert sich, je mehr ich mit ihr fahre.
    Dein Buch kaufe ich mir.
    Deine Zeilen beruhigen mich.

  • #91

    Claudia & Sophie (Sonntag, 15 Mai 2022 10:00)

    @Katrin: vielen lieben Dank für Deinen ehrlichen Kommentar - und herzlich willkommen im Welpenblues! Bitte mach Dir keinen Kopf, alles, was Du gerade durchmachst, gehört einfach irgendwie zu der Anfangszeit mit Hund dazu. Auch das Thema 'Bindung' ;-) ... Mir ging's auch so, dass ich auf die anderen neidisch war, weil ich dachte, dass alle schon so ein supertolles Team wären - nur zwischen Sophie und mir herrschten irgendwie 'atmosphärische Störungen'. Das gibt sich! Ich hoffe, unser etwas anderer Welpenratgeber kann Dir dabei helfen, Dich ganz schnell mehr zu entspannen (siehe auch das Kapitel 'Vergleich Dich nie mit anderen' :-) ) und Schritt für Schritt gemeinsam mit Deiner Fellnase in das neue Leben zu starten - und nicht vergessen: Allen anderen ging's anfangs genauso (oder ähnlich ;-) )!
    Alles Gute für Euch beiden und lass uns doch wissen, ob Dir unsere Tipps & Tricks zum Start in ein tolles gemeinsames Leben geholfen haben - Sophie und ich würden uns sehr darüber freuen!
    Beste sonntägliche Grüße,
    Claudia & Sophie

  • #92

    Anja und Ahti (Sonntag, 26 Juni 2022 12:56)

    Hallo :-) ich stecke gerade voll im welpenblues und ja, da liest man die irrwitzigsten sachen von "hab dich nicht so", "das wird allesnoch viiiieeel schlimmer" zu "gib den hund ab" alles dabei aber wasmir heute WIRKLICH geholfen hat, war genau dieser Artikel! Ich hab gelacht und hab den Zwerg angeschaut und gedacht, viel Humor - bekomm ich hin, Gelassenheit- ich hab doch auch 3 Kinder groß gezogen! Wäre doch gelacht, und Zeit-haben wir :-) es hat gut getan das zu lesen und jetzt liegt er auf meinen Füßen und pennt und ich fühl mich deutlich leichter :-) VIELEN DANK!!!! Von Herzen

  • #93

    Claudia & Sophie (Samstag, 02 Juli 2022 17:24)

    @Anja & Ahti: Prima, das freut Sophie und mich riesig! :-) Ja, auch wenn die Welpenzeit manchmal echt wild ist - mit ein bisschen Humor und Gelassenheit geht's viel einfacher. Und - es wird besser. Wirklich ;-).
    Liebe Grüße und weiter so ;-),
    alles Gute für Euch!

    Claudia & Sophie

  • #94

    Lydia (Montag, 04 Juli 2022 21:51)

    Puh...schwere Kost und ich ich erkenne mich so gut. Hatte mich so gefreut und dann war ER da und ich dachte: wo ist die Bindung, bin genervt und habe mir das anders vorgestellt. Es kamen schon Tränen weil mein Herz irgendwie nicht dabei ist. Ich hoffe das sich das positiv entwickelt und wir ein Team werden.

  • #95

    Conny (Dienstag, 05 Juli 2022 08:16)

    Hallo ihr Lieben, es hat mich beruhigt, dass es anderen Welpenbesitzern auch so geht. Jedoch habe ich noch keinen Beitrag gefunden, der auf Hope zu trifft. Die kleine Maus ist jetzt 17 Wochen und seit 7 Wochen bei uns. Sie ist sehr intelligent und neue Kommandos lernt sie unglaublich schnell. Ihr "Problem" ist,dass sie von alleine kaum zur Ruhe kommt und wir ihr am Anfang zur Pause zwingen mussten,sonst spulte sie sich so hoch und fing an zu beissen und zu bellen. Mittlerweile klappt es Dank Boxenruhe schon besser. Die letzten 3 Tage waren sogar so gut das wir die Box tatsächlich nur zur Nacht brauchten. Seit gestern testet sie wieder aus und wir brauchen im Garten wieder die Schleppleine :-( Ich hatte so gehofft,dass sie es endlich verstanden hat,zwischendurch einfach mal zu ruhen und nur zu beobachten. Ich hab das Gefühl wir sind gerade 3 Schritte zurück gefallen. Ist das normal? Hab ich irgendwas falsch gemacht? Wird sie es je lernen?Bin immer mal wieder am verzweifeln und heulen. Sie ist das komplette Gegenteil von unserer im April verstorbenen Hündin (Bernersennen/Schäferhund Mix,sie war fast 12 Jahre bei uns,wir waren das perfekte Team und haben uns ohne Worte verstanden).
    Ja,ich weiß, ich darf sie nicht vergleichen,aber fällt noch so verdammt schwer.
    Sie ist ein Neufundländer, Border Collie/Labrador Mix. Alle 3 Rassen mitunter sehr dickköpfig;-)
    Liebe Grüße Conny und Hopey.

  • #96

    Claudia & Sophie (Dienstag, 05 Juli 2022 09:00)

    @Conny: Erstmal herzlichen Glückwunsch zum vierpfotigen Nachwuchs! :-) Und dann - tief durchatmen ... Das, was Du schilderst, ist der ganz normale 'Welpenwahnsinn'. Man denkt, man hat jetzt endlich mal dem Kleinen begreiflich gemacht, was man sich von ihm wünscht, und kurz darauf wird wieder alles über den Haufen geworfen und es herrscht die pure Anarchie. Nicht verzweifeln! Deine Kleine ist ja ein ganz cleveres Hundemädchen (bei dem Rassenmix logisch :-) ) und versucht gerade zu testen, ob man Frauchen nicht doch um die kleine Hundekralle wickeln kann. Ob aus einem 'Nein!' nicht doch ein 'Eigentlich darfst du das nicht!' und schließlich ein 'Naja, ausnahmsweise ist das okay ...' wird - und dann geht die Diskussion munter beim nächsten Thema weiter. Ich kann Dich also nur bei dem Thema bestärken, dranzubleiben und keine Ausnahmen zuzulassen (auch wenn's manchmal schwerfällt und man am liebsten schwach werden würde ;-) ). Hope hinterfragt schon rassetypisch ;-), und sie möchte bestimmt wissen, ob sie sich auf Dich verlassen kann, sprich, ob Du wirklich die Hosen anhast wie ihre leibliche Hundemutter ;-). Kopf hoch, die wilde Zeit geht vorbei, und in ein paar Monaten wirst Du einen ganz tollen Hund haben - wenn Du dranbleibst ;-). Es ist bestimmt doppelt so schwer, weil Du noch die Erinnerung an Deine alte Gefährtin hast. Das hört man oft ... Aber bestimmt war auch Deine alte Hündin als Welpe auch nicht immer gaaaaaanz einfach - aber das vergisst man gerne (was ja auch gut ist :-) ). Ich habe mir in Sophies Welpenzeit auch viele Notizen gemacht, was alles schiefläuft (keine Bindung, nicht stubenrein, kein gegenseitiges Vertrauen etc. etc.) und kann's gar nicht glauben, wenn ich das jetzt lese :-). So wird's Dir auch gehen! Lass Dir am besten auch helfen - hast Du einen guten (!) Hundetrainer/in an der Hand? Mit (moralischer) Unterstützung geht's immer leichter ...
    Liebe Grüße und alles Gute für Euch,

    Claudia & Sophie

  • #97

    Claudia & Sophie (Dienstag, 05 Juli 2022)

    @Lydia: Kopf hoch, das schafft Ihr zusammen! Das Thema 'Bindung' ist wirklich schwierig: Bindung entsteht nämlich nicht auf Knopfdruck und per sofort, sondern man muss sich erstmal in Ruhe aneinander gewöhnen :-). Das geht Deinem Hundebaby bestimmt genauso. Überleg mal, was alles Neues auf den Kleinen einstürmt ... Tief durchatmen und so viel Spaß wie nur möglich mit dem Kleinen haben - und wenn Du noch ein bisschen moralische Unterstützung, Tipps und Tricks zum Bindungsaufbau haben möchtest: Sophie und ich haben dafür extra einen netten kleinen Ratgeber geschrieben ('Welpenblues - nein, danke!' :-) ). Vielleicht kann er Dir auch ein bisschen durch die wilde Welpenzeit helfen? Wie gesagt, es wird alles besser, nur nicht verzweifeln!

    Liebe Grüße und alles Gute für Euch wünschen

    Claudia & Sophie

  • #98

    gvDIgrDT (Freitag, 23 September 2022 22:26)

    1

  • #99

    Susi (Montag, 03 Oktober 2022 21:52)

    Hallo Claudia &Sophie!

    Puh...ich sitze hier und weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Wobei lachen gerade überwiegt, weil die Maus gerade neben mir friedlich auf einem Spielzeug rumkaut und nicht auf mir.
    Tuffy ist eine holländische Schäferhunde, 10 Wochen alt und seit 2 Wochen bei uns. Mein Mann hatte schon seit 40 Jahren Hunden. Alle möglichen Rassen...unterschiedliche Alter...teils aus dem Tierheim...teils gerettet....teils körperlich beeinträchtigt. Für mich ist es der erste Hund mit dem ich zusammen leben darf. Mein Mann und ich haben gerade erst geheiratet und er ist für unsere Ehe aus den USA nach Deutschlsnd umgezogen. Leider musste er seine beiden Hunde, die schon sehr alt sind, dort zurück lassen. In guten Händen, aber es war/ist natürlich sehr hart. Auch den Hunden seiner Mutter musste er goodbye sagen...vor allem Patch war sehr auf ihn fixiert. Ein Leben ohne Hund kann er sich nicht vorstellen, also wollte ich ihm den Wunsch hier so schnell wie möglich erfüllen. Er wollte einen deutschen Schäferhund im Gedenken an seine Hündin, die er leider nach 1 Jahr wieder hergeben musste, obwohl seine Tochter den Hund zunächst bei ihm "abgeladen" hatte, weil er ihr zu viel war. Meine Bedingung war, dass wir einen Welpen bekommen, damit ich von Anfang an bei der Erziehung mit dabei bin.
    Nun sitze ich hier und denke mir, dass ein älterer Hund vielleicht als Anfängerin besser gewesen wäre?
    Wir haben viele tolle Momente und es ist so schön, zu sehen, wie Tuffy sich freut, wenn sie mich sieht. Aber dann kommt der Moment, wenn die Freude zu groß wird und sie mich als Spielkamerad benutzt und zu heftig zubeisst und nicht aufhört. Und ich werde viel zu leicht panisch und bin völlig überfordert. Wenn mein Mann dabei ist, greift er manchmal ein, aber das kann ja nicht die Lösung sein. Ich habe Angst, dass ich das niemals hinbekomme und dann vor meinem Hund Angst habe. Und ich sage ganz klar: ich bin das Problem, nicht sie. Sie macht schon so vieles so toll...zB fürs Geschäft rausgehen...es geht eigentlich nur schief, wenn ich entweder ihre Zeichen nicht richtig deute...schnell noch etwas fertig machen will oder nicht auf mein Bauchgefühl höre. Aber wie von mir erwarte ich auch von ihr bestimmt schon zu viel Perfektionismus. Was mich sehr überrascht hat, ist, dass sie noch kaum spazieren gehen will. Ich habe mich auf lange Spaziergönge draußen eingestellt. Aber an der Leine gehen ist noch nicht so toll und weiter weg von Zu Hause ist auch noch nicht so toll. Wie bringe ich ihr das denn bei? Momentan ist unser Radius noch sehr klein, ausser ich trage sie. Aber ich hab auch Angst sie zu viel zu tragen. Will sie nicht verziehen...schließlich wird sie ja mal richtig schwer, dann kann ich sie nicht mehr tragen. Aber am meisten macht mir das Überdrehte zu schaffen. Ich weiß, sie ist müde, aber sie kommt nicht zur Ruhe. Und in ihr Haus stecken will ich sie auch nicht...erstens weil ich Bedenken habe, dass sie richtig zubeisst und weil ich mir nicht vorstellen kann, dass sie dann ruhig wird, sondern rebelliert.
    Mein Mann ist da eher locker drauf. Er hat ja lange Hunde Erfahrung. Oft ignoriert er sie dann einfach oder es reicht ein Nein und sie hört auf. Dann springt sie auf mich, weil sie bestimmt genau weiß, dass ich anders reagiere und sie denkt ich spiele mit ihr. :(
    Nebenbei gehe ich noch Vollzeiz arbeiten, versuche die Wohnung einigermaßen sauber zu halten und die Formalitäten für die Einwanderung meines Mannes zu regeln. Und sie klebt mir an den Fersen dabei.
    Ich schlafe zwar, aber nur etappenweise, weil ich zu sehr darauf bedacht bin, dass ja kein Pipi Unfall passiert. Dabei würde die Maus vielleicht sogar schon durchschlafen, wenn ich mich trauen würde, zu entspannen und nicht alle 3 Stunden den Wecker zu stellen und sie rauszubringen?
    Yep...ich hab wohl den Welpenblues. :(

  • #100

    Claudia & Sophie (Dienstag, 04 Oktober 2022 09:59)

    @Susi: Erstmal herzlichen Glückwunsch zum neuen Familienmitglied - und vielen lieben Dank für Deinen ausführlichen Bericht! Oh ja, das klingt wirklich nach echtem Welpenblues ... Aaaaaber - tief durchatmen! Die kleine Maus ist doch erst ein paar Tage bei Euch und noch ein echtes Hundebaby. Da sind zum Beispiel längere Spaziergänge noch gar nicht drin, da die Kleinen zum einen wegen Gelenke & Co. nicht so lang am Stück laufen sollen - und zum anderen draußen soooo spannend ist, dass die Fellzwerge dann zuhause gerne überdrehen, weil so aufgepusht. Auch dass sie schon so gut stubenrein ist, ist ein echter Erfolg. Bei Sophie hatten wir nach über zwei Monaten die Hoffnung beinahe schon komplett aufgegeben (mit dem Effekt, dass das Mäuschen in kürzester Zeit 100% stubenrein wurde, da einfach der ganze Stress und unsere Nervosität und Enttäuschung wegfiel). Ich denke, Du hast gerade wirklich total viel um die Ohren, und das spürt Tuffy auch. Sie ist ja eher ein Arbeitshund, der sehr menschenbezogen und sensibel ist, und da ist es noch wichtiger, dass sie ihre Ruhephasen 'verordnet ' bekommt. Hast Du denn schon eine gute Welpenschule in Eurer Nähe gefunden? Vielleicht sogar mit Trainer/-in, die Euch auch zuhause besuchen und individuell gute Tipps vor Ort geben kann? Dann wirst Du auch schnell in der Welpengruppe sehen, dass Ihr absolut kein Einzelfall seid ;-), sondern Tuffy bestimmt sogar schon weiter ist als andere Fellzwerge - das beruhigt einen kolossal. ;-) Wichtig ist auf alle Fälle, dass Ihr das 'spielerische Beißen' schnell und gut in den Griff bekommt, bevor Tuffy merkt, dass sie ihre Zähne gut einsetzen kann, wenn sie ihren Willen durchdrücken möchte ... Und das wird bei Schäferhunden bald kein Spaß! Aber das bekommt Ihr bestimmt ganz schnell in den Griff, wenn sich alles einspielt. Also, jetzt erstmal tief durchatmen und die wilde Welpenzeit als das akzeptieren, was sie ist: Total schön und gleichzeitig auch oft echt anstrengend für beide: den Hund und die Hundeeltern. :-) Wie gesagt, der Fellzwerg ist noch ein Baby, und jetzt habt Ihr die beste Zeit, die richtige Erziehung beizubringen und eine supertolle Beziehung zueinander aufzubauen! Lass Dir aber bitte vor Ort von einem guten Trainer helfen. Jeder Hund ist anders, und man selber merkt oft nicht, was man besser machen könnte. Außerdem macht es ja auch Spaß, die Fortschritte zu sehen - und bald wirst Du mit einem lachenden und einem weinenden Auge an die Welpentage zurückdenken, ganz bestimmt! :-)
    In diesem Sinne, alles Gute für Euch - und gleich nochmal tief durchtatmen! :-)

    Liebe Grüße von

    Claudia & Sophie

  • #101

    Babette (Donnerstag, 24 November 2022 23:30)

    Hallo liebe Claudia, obwohl mein Bichon Frise Mädchen schon seit fast drei Wochen bei mir lebt, stecke ich immer noch im Welpenblues fest. Tagsüber geht es bis auf kleinere Einbrüche meist, am Abend bin ich aber regelmäßig fix und fertig und denke, ich werde es nie schaffen. Dabei ist Fanny eigentlich eine ganz liebe, Problem ist nur, dass sie am liebsten den ganzen Tag den Kater jagen will. Ablenkung funktioniert nur kurz, dann ist sie sofort wieder hinter ihm her. Ich habe mir eine Trainerin zur Hilfe geholt, ihre Tipps helfen aber bisher nur wenig. Zweites Thema ist die Stubenreinheit. Sie ist jetzt 12 Wochen und hat noch kein einziges Mal draußen Gacki gemacht. Immer nur in der Wohnung. Ich gehe mindestes alle zwei Stunden mit ihr raus, trotzdem landen zahlreiche Lackerln in der Wohnung und es scheint eher schlimmer als besser zu werden. Ich bin alleinstehend und kann zur Zeit gar nichts machen, nicht einmal in den Supermarkt gehen oder Radfahren, was mir früher immer beim Stressabbau geholfen hat. Mein Leben besteht nur mehr aus Gassi gehen, Lackerln und Häufchen wegwischen und versuchen zu verhindern, dass sie die Katze malträtiert. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass es je wieder anders wird. Wenn ich mich nicht 2-3 x die Woche mit Freundinnen treffen würde, wäre ich glaube ich schon durchgedreht. Dabei wünsche ich mir nichts mehr, als meiner Maus ein schönes, entspanntes Leben bieten zu können. Ich habe sie wirklich sehr lieb und sie hat es nicht verdient, dass man sich über sie beklagt. Aber irgendwie ist der Wurm drinnen. Sorry fürs zutexten, aber es tut gut, sich einmal alles von der Seele schreiben zu können.

  • #102

    Claudia & Sophie (Freitag, 25 November 2022 10:47)

    @Babette: Erstmal herzlichen Glückwunsch zu der kleinen Bichon-Prinzessin! Ich kann sooooo gut nachfühlen, wie's Dir gerade geht - denn bei uns lief es ganz genauso. Okay, da wir keine Katze haben, fiel das 'Spieljagen' weg ;-), aber Sophie ist immer noch ganz versessen auf Katzen und will am liebsten immer gleich hinterher, wenn wir eine auf der Gassirunde sehen. Im Gegensatz zu vielen anderen Hunden ist es aber bei ihr absolut kein 'Jagen' - wie ist es bei Euch? Greift Deine Kleine den Kater an, oder will sie nur mit ihm spielen? Bichons sind normalerweise sehr verspielt und brauchen die Möglichkeit, sich mal so richtig auszutoben. Das sollte man natürlich in die richtigen Bahnen lenken ;-) ... Bei uns ist es der Häkelball, der ein paar Minuten lang durch die Zimmer fliegen muss, wobei dann gegrunzt wird wie eine Wildsau :-) :-) :-). Was fasziniert Fanny denn? Ein Ball wie bei uns, den man akrobatisch aus der Luft fangen kann? Ein Stück Seil zum (vorsichtigen !!!!) Zergeln mit Frauchen? Wenn's ruhiger zugehen soll, kannst Du auch Fannnys Spürhundqualitäten schulen - Leckerli verstecken und suchen lassen kommt eigentlich immer super bei Bichons an, und Du und Dein Kater haben etwas Zeit zum Verschnaufen ;-) ...

    Deine Trainerin hat bestimmt auch schon viele Tipps gegeben - sei nicht enttäuscht, wenn etwas nicht auf Anhieb funktioniert. Es braucht einfach, bis das kleine Bichon-Gehirn alles verarbeiten kann! Bitte bleib dran, auch wenn die Fortschritte vielleicht im ersten Moment sehr klein erscheinen - das wird! (Und ja, ich hätte damals auch jedem den Vogel gezeigt, der mir das gesagt hat :-))

    Das Thema Stubenreinheit war bei uns nämlich auch eine echte Katastrophe. Sophie schaffte es im Zehn-Minuten-Takt, neue Häufchen und Pfützchen auf Teppich und Parkett zu zaubern ... Ich war total verzweifelt! Am schlimmsten wurde es, als Sophie anfing, ihre Häufchen zu verstecken bzw. sogar aufzuschlabbern, damit Frauchen nicht wieder so mies drauf ist ... ;-(. Bei uns half wochenlang gar nichts - bis ich an einem Tiefpunkt war und versuchte zu akzeptieren, dass ein 'normales' Leben (mit Besuchen bei anderen, Restaurantbesuche, vielleicht sogar Urlaub...) mit Sophie irgendwie wohl nie funktionieren würde. Sie war damals über vier Monate (!) alt, und wir hatten eigentlich alles probiert, samt zweier Trainer ... Dann hab ich beschlossen, einen letzten Versuch zu wagen. Ich hab alles vorher im Haushalt und Co, organisiert, damit ich mich wirklich nur ganz in Ruhe ausschließlich auf Sophie konzentrieren konnte - und dann hab ich mich mit ihr ins Wohnzimmer verzogen und sie nicht mehr aus den Augen gelassen. Sobald auch nur ansatzweise das Popöchen runterging, hab ich sie hochgenommen und bin mit ihr raus in den Garten. Das hatten wir vorher natürlich auch schon gemacht, aber eben nicht in dieser 100%-Konsequenz ;-). Es dauerte anderthalb Tage, bis ich kapiert habe, dass sie mich mit dem Näschen anstupft, wenn sie muss. Dieses Zeichen hatten wir irgendwie immer falsch gedeutet! Diese Stunden waren echt lang, aber sie haben sich rentiert. Seitdem ist Sophie kein einziges Mal mehr ein Malheur indoor passiert. Kurz gesagt: Lass Dir bzw. Euch Zeit, beobachte Deine kleine Maus (vielleicht ist es draußen auch einfach zu aufregend bzw. zu beängstigend, weil zu viele fremde Hunde unterwegs sind?!?), lob sie - und kauf Dir ganz viele Küchenpapierrollen ... ;-) Es kann sein, dass Bichons länger brauchen mit der Stubenreinheit, aber es wird klappen, ganz bestimmt! Du musst Dir immer vor Augen halten, dass die kleine Fanny noch ein Baby ist - und von dem würde man auch nicht verlangen, dass es alles sofort beherrscht, oder? ;-) Falls Du Lust hast, kannst Du ja gerne mal in meinen kleinen Welpenblues-Helfer reinschauen - da stehen gaaaanz viele kleine Tipps & Tricks drin, wie man am besten und stressfreiesten durch die wunderbar-wilde Welpenzeit kommt, ohne einen Nervenzusammenbruch zu kriegen ... :-)
    Sophie und ich drücken Euch auf alle Fälle gaaaanz fest die Daumen, dass es bald 'Klick!' macht und Ihr zu einem supertollen Team zusammenwachst! Und bis dahin hilft nur ganz viel Geduld und eine Menge Humor (auch wenn's manchmal echt schwerfällt, ich weiß ... :-)).

    Herzliche Grüße und alles Gute für Euch wünschen

    Claudia & Sophie

  • #103

    Babette (Freitag, 25 November 2022 22:39)

    Vielen Dank für deine lange, einfühlsame Nachricht, liebe Claudia. Sie hat mir sehr gut getan. Und wie so oft, sobald man sich mal so richtig „auskotzt“ wird es besser. Der heutige Tag war richtig, richtig gut und ich konnte mein kleines Mäderl bedingungslos genießen. Lag zum Teil sicher an meiner Einstellung, weil mein angeborener Optimismus wieder da war und siehe da, es erschien mir alles nicht mehr so dramatisch. Zum anderen habe ich Fannys Tagesablauf noch einmal genauer unter die Lupe genommen und festgestellt, dass sie zu wenig schläft. Wenn sie den Kater „attackiert“ passiert das meistens in einer Phase der Überdrehtheit, die wohl auf Übermüdung zurückzuführen ist. Ich habe heute also konsequent für lange Schlafphasen gesorgt und sie war viel zugänglicher für Ablenkung und Alternativen zum Kater jagen. Dadurch war auch der Kater viel entspannter. So ein Tag wie heute macht Mut. Auch wenn es vielleicht morgen wieder schwieriger wird, ich weiß jetzt, dass es halbwegs funktionieren kann und dass auch wieder gute Tage kommen. Vielen Dank für dein offenes Ohr, das ist genau das, was Neuhundebesitzer ab und zu brauchen. Liebe Grüße an Sophie�

  • #104

    Welpenblues2.0 (Sonntag, 26 Februar 2023 21:12)

    Bei mir ist vor 3 Tagen ein Welpe eingezogen und ich bin mitten in den Welpenblues!!! Ich bin total überfordert und bereue jegliche meiner Lebensentscheidungen!!! Dieser Artikel hat mir total weitergeholfen, mich zum lachen gebracht und mir neuen Mut gemacht durchzuhalten. Es kommen bessere Zeiten!!!
    Vielen Dank dafür!!

  • #105

    Claudia & Sophie (Montag, 27 Februar 2023 08:03)

    @ Welpenblues 2.0 �, oh ja, das klingt wirklich nach Welpenblues .... Aber keine Angst, all diese Gefühle sind total normal und werden auch wieder verschwinden - und bis dahin ist eine gute Portion Humor (und die Aussicht auf bessere Tage) wirklich genau das Richtige. Versuch trotzdem, diese wunderschön verrückte Zeit mit Hundebaby zu genießen - in dem Alter sind sie einfach so zuckersüß wie nie mehr ....� Durchhalten!
    Liebe Grüße und alles Gute für Euch,

    Claudia & Sophie

  • #106

    Judith (Montag, 08 Mai 2023 12:24)

    Danke für diesen Artikel. Es hat mir so geholfen, darüber zu lesen, wieso es mir so schlecht ging, als wir unsere 5 Monate alte Hündin letztes Jahr im Herbst adoptiert haben. Die ersten vier Wochen waren die härtesten in meinem Leben, mein Freund und ich hatten Corona, die Maus war nicht stubenrein, hat alles gefressen, wild in der Wohnung getobt, hatte draußen nur Angst.. Nach ein paar Wochen wurde es besser uns insgesamt ruhiger. Seitdem haben wir zwei Hundeschulkurse absolviert, aber es gibt immer noch ziemlich viele Sachen, die nicht klappen. Sie kann nicht ruhig/entspannt sein, springt andere Hunde an, respektiert uns nicht, ist bei Besuch so aufdringlich, frisst immer noch alles. Ich bin immer noch immer wieder zwischendurch wahnsinnig verzweiflelt und habe dieselben Gefühle wie im Blues am Anfang - inklusive der Gedanken, dass ich sie abgeben möchte, weil es nach 6 Monaten Zusammenleben immer noch nicht passt. Mittlerweile hatten wir auch zwei Stunden bei einer Trainerin - aber da habe ich irgendwie auch etwas die Hoffnung verloren, dass der Umgang mit unserer Hündin sich wirklich bessert, wir entspannt zusammenleben können. Sie ist einfach so wild und stur und freut sich gefühlt null, dass sie bei uns lebt.. das belastet mich sehr. Von daher frage ich mich, ob es normal ist, dass diese Blues-Gefühle sich auch länger halten und phasenweise wieder auftreten?

  • #107

    Claudia & Sophie (Montag, 08 Mai 2023 16:50)

    @Judith: Erstmal vielen lieben Dank für Deine ehrlichen Worte - ich glaube, es geht allen frischgebackenen Hundeeltern so, dass man sich manchmal einfach nur im falschen Film fühlt und sich fragt, warum um alles in der Welt man sich auf das Abenteuer 'Hund' eingelassen hat. Es ist einfach nicht immer so lustig und entspannt wie in der Hundefutterwerbung. Und ganz ehrlich, eigentlich kommt man immer wieder in eine Situation, in der man die Fellnase am liebsten gegen ein 'perfektes Exemplar' umtauschen würde ;-) ... Ich denke, bei Euch kommen einige weniger optimale Faktoren zusammen: Ein doofer Start mit Corona (ich hab über ein halbes Jahr gebraucht, um wieder halbwegs auf die Beine zu kommen - trotz Booster ;-( ), Stubenunreinheit (kenn ich!!! Und wie!!!!), Allesfresser (ach, frag bitte gar nicht ... ) - und die Gassigänge waren auch öfters ein echter Verzweiflungsakt. Aber: Es wird besser. Wirklich. Ich weiß nicht, welche Rasse Eure Maus ist, aber zeitlich könntet Ihr Euch auch schon mitten in der Hunde-Pubertät befinden. Und diese Flegelphase mit allem Hinterfragen, Quer-im-Stall-Stehen, Grenzen Austesten, alles Nützliche wieder Vergessen etc. etc. hat's echt noch mal in sich. Vielleicht hilft Dir die Tatsache, dass im Hundehirn gerade ordentlich umgebaut wird und auch die Fellnasen - ähnlich wie Menschenkinder - gar nicht wissen, wie ihnen geschieht. Aber das gibt sich! Jetzt heißt es Geduld haben und sich auch selbst mal eine kurze Auszeit für sich selbst nehmen - ja, ohne Hund :-). Super finde ich, dass Ihr schon mit einer Trainerin zusammenarbeitet. Man selbst ist oft total 'betriebsblind', und oft hilft schon eine Korrektur der eigenen Körperhaltung, der Stimme etc., um eine Baustelle endgültig zu schließen ;-). Bitte gebt Euch die Zeit - und Du wirst sehen, in spätestens ein paar Wochen zahlt sich das Training und das Dranbleiben aus! Und dann seid Ihr endlich das Dreamteam, das Ihr Euch bestimmt vor der Adoption so schön vorgestellt habt :-) ... Ja, es ist erstmal oft eine nicht so tolle Zeit, aber auch andere Hundeeltern haben mir das schon bestätigt: Es wird besser. Versprochen :-).
    Euch alles Gute und meldet Euch ruhig noch mal bei uns, wie es Euch in ein paar Wochen so geht - Sophie und ich freuen uns immer über nette Post! :-)

    Liebe Grüße,

    Claudia & Sophie

  • #108

    Alex (Donnerstag, 12 Oktober 2023 10:32)

    Hallo und danke für diesen Blog!
    Das Lesen hat mir auf der einen Seite Mut gemacht, auf der anderen Seite stehen die Zweifel, das es positiv werden kann, wie bei allen anderen. Schließlich ist jede Situation anders.

    Vor 6 Tagen ist die kleine Maus bei mir eingezogen. Ein lt. Papieren 5 Monate alter Tierschutzwelpe, aber ich tippe eher auf 4 Monate.
    Eigentlich wollte ich einen erwachsenen Hund, so 2 Jahre. Auf Grund meiner Katze wurde mir zum Welpen geraten.
    Jetzt ist die Kleine hier und ich fühle mich furchtbar.
    Ich bin mit Hunden aufgewachsen, denke seitdem ständig über einen eigenen Hund nach. Da ich alleine bin, wusste ich das es schwierig wird, sich mein Leben komplett ändert und ich sie gut 15 Jahre habe. Aber, das im Vorfeld zu Wissen ändert nichts an der Panik, das es jetzt so ist. Ich werde jetzt noch eine Woche überlegen, ob ich sie zurück gebe…
    Sie ist brav für einen Welpen, aber ich bin nervlich am Ende.
    Heule seit 4 Tagen fast durchgängig, kann nicht essen, in meiner Brust sitzt eine Spannung und Schmerz - sowas hab ich noch nie gespürt, habe Magenschmerzen, bin vollkommen gestresst. Mein Leben ist gefühlt vorbei.
    Und wenn ich in einer Woche wieder arbeite wird alles viel schlimmer.
    Ich hätte mich gegen einen Hund entscheiden müssen, bzw. Definitiv gegen einen Welpen. Das sowas Tolles so viel Leid auslösen kann hätte ich nicht gedacht :(
    Und das erziehen, ich will gar nicht dran denken. Wenn sie ein Problemhund wird, bin ich schuld.
    Und ob sie je alleine bleiben kann…? :(

  • #109

    Claudia & Sophie (Freitag, 13 Oktober 2023 10:29)

    Hallo Alex,
    vielen Dank für Deine offenen Worte - und ja, ich kann Deine momentane Situation wirklich sehr, sehr gut verstehen. Herzlich willkommen im Welpenblues ... ;-( Egal, wie lange man sich im Vorfeld mit dem Thema 'endlich ein eigener Hund' beschäftigt hat - die Realität sieht einfach immer irgendwie anders aus. Man hat sich das so schön vorgestellt, mit seinem Vierbeiner zusammen auf dem Sofa kuscheln, gechillte Spaziergänge durch die freie Natur, Spiel und Spaß - und dann schlägt die Wirklichkeit zu. ;-)
    Aber: Diese Reaktionen, die Du schilderst, inklusive aller physischen und psychischen Zeichen, sind echt NORMAL! Und sie legen sich auch wieder! Ihr braucht einfach beide Zeit, Euch aneinander zu gewöhnen, eine Routine im Tagesablauf zu finden und Euch kennenzulernen, inklusive Pausen. Es ist gerade eine unheimlich spannende, aufregende Zeit für Euch beide, und Du brauchst keine Angst zu haben, dass das Chaos bleibt, Gib Euch beiden einfach Zeit, und versuch zumindest ;-), auch die Erziehung nicht als anstrengende Arbeit zu sehen, sondern als eine gemeinsame Aufgabe, die Euch beiden Spaß machen kann ... Gerade Welpen lernen (im Normalfall wenigstens ;-) ) unheimlich gern und schnell, und Du wirst sehen, es macht Deiner Kleinen Spaß, für ein Sitz oder Platz ein Leckerli und Deine Begeisterung zu kassieren! Such Dir auf alle Fälle eine gute Hundeschule, in der Ihr beide unter Anleitung lernen könnt - dann wird es bestimmt auch ganz schnell klappen mit dem Dreamteam ... :-)
    Nur eins habe ich vielleicht verstanden - Du willst kommende Woche wieder in Vollzeit außer Haus arbeiten? Wer ist denn dann bei Deiner Kleinen? Das wäre dann wirklich keine gute Entscheidungsbasis für einen Hund gewesen, denn obwohl Hunde tagsüber auch lange Ruhepausen haben - so lange können sie nicht allein bleiben ...
    Sophie und ich drücken Euch beiden auf alle Fälle ganz fest die Daumen!
    Macht's gut und beste Grüße,
    Claudia und Sophie

  • #110

    Sandra (Montag, 06 November 2023 12:53)

    Hallo zusammen,

    es tut gut zu lesen, dass ich nicht alleine bin.

    Ich wünsche mir einen Hund, seit ich 5 Jahre alt bin. Nun nach über 30 Jahren und mit dem Kiga Start meines Juniors war es endlich so weit und ich konnte meinen Mann von meinem Wunsch überzeugen.
    Am Samstag vor einer Woche ist die 8monatige Jazzy (Beagle, Bracke, Schäferhund,...-Mix) aus dem Tierheim zu uns gezogen.

    Sie ist superlieb und macht nichts kaputt, nach 2 Nächten mit Aufstehen nachts schläft sie durch mit mir im Gästezimmer. Also der Hund ist wirklich toll. Mein 4jähriger Sohn ist auch voll dabei, eifert nicht und akzeptiert das neue Familienmitglied voll und ganz. Er sagt sogar immer wieder wie lieb er sie hat.
    Mein Mann akzeptiert sie besser als erwartet und macht auch mal Gaudi mit ihr.

    Soweit so gut, wenn da ich nicht wäre. Ich dachte, es wird das Größte wenn mein Lebenstraum endlich in Erfüllung geht und jetzt bin ich total am Boden, konnte die ersten Tage kaum was essen, mir war übel und hatte einen riesen Klumpen im Bauch. Ich hab schon viel geweint und bin nach wie vor nicht 100%ig überzeugt, ob es die richtige Entscheidung war einen Hund anzuschaffen. Ich sehe gerade nur, dass das Leben "vorbei" ist, obwohl man sie gut mitnehmen kann und mit Hunden und Kindern gut verträglich ist. Ich habe Angst ihr nicht gerecht zu werden bzw meinen Sohnemann und seine Bedürfnisse, Arbeit Haushalt und Beziehung unter einen Hut zu bringen. Ich habe schon mehr als einmal überlegt das Tierheim zu kontaktieren und über eine Rücknahme zu sprechen.
    Mit der Trainerin habe ich schon lang gesprochen (leider nur telefonisch, weil krank), sie hat mir ein wenig von dem Klumpen nehmen können. Aber dennoch ist dieses Gefühl da.

    Ich kann nich verstehen, dass die Erfüllung eines Traums mit so viel Leid einhergehen kann. Daher überlege ich, ob der Traum gar kein Traum mehr war sondern nur noch Gewohnheit und ich nicht richtig hingeschaut habe...

    Zu allem Überfluss habe ich jetzt auch noch eine dicke Halsentzündung und sitze gerade beim Arzt. Nach einigem Gewinsel schläft Jazzy bisher sehr brav Zuhause.

    Eure Sandra

  • #111

    Ruby (Samstag, 16 Dezember 2023 17:50)

    Danke für den Beitrag!! Ich weiss nicht, ob es bei mir welpenblues ist oder einfach nur Panik. Ich habe einfach Angst etwas falsch zu machen seit ich mit meinem Welpen das erste Mal spazieren war. Denn da zeigte sich, dass unsere Maus sehr sensibel ist und vor allem Angst hat wie Spaziergängern... Leider wohnen wir in der Stadt, aber zum Glück mit Garten. Ich hätte das alles schonmal 3.5 Jahre bis ich mich entschieden meinen Hund an meine Mama zu geben, da sie auf dem Land lebt und nun habe ich so Panik davor, dass sich die geschichte wiederholt... Also dem grossen Hund geht es bei meiner Mama mega gut!! Aber ich möchte so unbedingt einen Hund bei mir haben, und nun habe ich Angst, dass der Welpe eigentlich gar kein Stadthund ist.... Sie fühlt sich im Garten und der Wohnung schon so wohl und ich bin auch ungeduldig, da sie erst eine Woche bei uns ist. Das Hundetraining startet erst in 3 Wochen und ich Zweifel alleine daran, ob dass dann nicht schon zu spät ist etc. Eigentlich kenne ich mich gut aus, aber die Zweifel lassen mir gerade keine Ruhe, was sich natürlich dann auch auf den Hund überträgt (aber zum Glück nicht in der Wohnung oder Garten hier ist alles megaaa entspannt und die Maus pennt 20 Stunden am Tag und kommt richtig zur Ruhe....) ... Ist das vielleicht doch welpenblues?

  • #112

    Claudia & Sophie (Freitag, 22 Dezember 2023 11:28)

    @Ruby: Erstmal vielen Dank für Deinen offenen Bericht - und sorry, dass wir jetzt erst antworten: Sophie und ich stecken voll im Weihnachtsspektakel ... ;-)
    Ja, Deine Zweifel kann ich nur zu gut verstehen. Man möchte doch unbedingt alles richtig machen, und zwar von Anfang an, und nicht nur an die (eventuellen) Probleme denken ...
    Ich denke (als schwierige Ferndiagnose ;-) ), dass Du doch schon auf einem richtig guten Weg mit Deiner kleinen Fellnase bist! Du erkennst, dass sie in der geschützten Umgebung schon ganz entspannt ist, draußen - wo auf winzige Welpen ja auch wirklich Gefahren lauern könnten - aber vorsichtig und unsicher. Das ist in dem Rahmen, wie Du es beschreibst, doch richtiges (Welpen-)Verhalten. Wichtig ist nur, dass Du ihr zeigst, dass Du auf sie aufpasst und immer für sie ein sicherer Rückzugsort bist. Das fängt schon allein mit Deiner Körperhaltung an (nein, nicht lachen - ist wirklich so! ;-) ). Brust raus, Rücken gerade, Kopf hoch. Das wirkt bei Hunden, die sehr subtil auf Körpersprache von uns Menschen achten, richtig gut. Und dann nimm Dir einfach die Zeit, ganz in Ruhe und im Welpen-Tempo die Umgebung draußen zu erkunden. Zeig ihr, was gut und sicher für sie ist, und vor allem, was tatsächlich gefährlich für einen kleinen Hund ist! Dann habt Ihr schon eine richtig gute Basis für die Welpenschule (die ich immer sehr empfehle ...), und schon einiges auf dem Weg zu einem richtig tollen Hund-Mensch-Team geleistet ... :-)
    Alles Gute für Euch, habt Spaß miteinander und kommt gut ins Neue Jahr 2024!
    Beste Grüße von
    Claudia & Sophie
    P.S.: So richtig Welpenblues ist das (hoffentlich) nicht - aber wenn Du noch ein paar gute Tipps und Hilfestellungen für die Zeit mit Hundebaby brauchst, schau ruhig mal in den Ratgeber rein, den Sophie und ich extra geschrieben haben ... :-)

  • #113

    Andrea mit Lilli (Sonntag, 07 April 2024 13:12)

    Heute in der Welpenstunde habe ich das erste Mal das Wort Welpenblues gehört und bin sehr dankbar dafür, ich habe es gleich gegoogelt und Eueren so guten Blog gefunden. Seit 8 Wochen habe ich meine kleine Lilli (BolonkaWelpe) nun und finde mich in so vielem wieder, was Ihr schreibt. Meine Nerven liegen blank seither und es gibt kein Tag an dem ich nicht weine, weil ich mich so überfordert fühle. Ich lebe alleine und so bin ich 24 Stunden am Tag mehr oder weniger in Anspannung. Ich fühle mich richtig schlecht, weil es eine freiwillige Entscheidung war und ich viele Jahre überlegt habe, ob ich mich für einen Hund entscheiden soll. Jetzt frage ich mich immer wieder "was habe ich nur gemacht?" Ich wünsche mir so sehr, dass es besser und leichter wird. Drückt mir die Daumen, dass dieser furchtbare Blues bald vorbei geht und ich mich über meine Entscheidung freuen kann. Eine liebe Mitgefühlumarmung an alle, denen es genauso geht.

  • #114

    Claudia & Sophie (Sonntag, 07 April 2024 18:09)

    @Andrea mit Lilli: Erstmal herzlichen Glückwunsch zu Deinem Bolonka-Baby! Und keine Angst - der Welpenblues geht vorüber. Ich weiß, wovon ich rede ,,, ;-) Es wird umso schneller besser, je mehr Du Dir darüber klar wirst, dass es jetzt einfach eine turbulente Zeit mit einem Hundebaby ist, in der einfach noch alles drunter und drüber geht. Super, dass Du mit Lilli auch schon mit dem Training anfängst! Du wirst sehen, in der Welpengruppe gibt es viele, denen es ganz genauso geht wie Dir - es trauen sich nur nicht alle, es offen zuzugeben! ;-) Atme tief durch, wenn's mal wieder zu wild wird, gönn Euch beiden viele (kleine) Pausen, und wenn Du noch mehr Tipps zum Thema 'Welpenblues' brauchst - Sophie und ich haben extra für diese wilde Welpenzeit unseren Ratgeber geschrieben, der über das klassische 'Sitz Platz Bleib' weit hinausgeht ... :-)
    Wir drücken Euch beide aber ganz fest die Daumen und Pfoten, dass Ihr bald den Blues überwunden habt und bald ein richtig tolles Team seid! Mitgefühlumarmung auch an Dich! :-)
    Herzliche Grüße von
    Claudia & Sophie

  • #115

    Manuela (Mittwoch, 24 April 2024)

    Hallo, ich bin durch Zufall auf diese Seite gestoßen.
    Ich habe Anfang Januar meine geliebte Hündin aus Altersgründen (16 J.) verloren.
    Dann habe ich mir vor ca. 7 Wochen einen 9 Wochen alten Welpen geholt. Ich hatte mein Leben lang Hunde ,darunter auch 3 Welpen.
    Mit der kleinen Sari ist alles anders, total anstrengend.
    Sie hat die ersten 4 Wochen alles zerstört und man hatte gar keinen richtigen Zugang zu ihr.
    Sie wollte auch nie nach draußen, und wenn ,dann nur um sich auf andere Menschen zu stürzen und diese überschwänglich zu begrüßen.
    Das ist bis heute, nach diesen 7 Wochen noch nicht viel anders, allerdings in der Wohnung ist sie schon bedeutend ruhiger.
    Ich mag sie wirklich sehr gerne, nehme auch jede Arbeit in Kauf und habe den ganzen Tag Zeit für sie.
    Bin aber richtig unglücklich irgendwie, weil ich keine Verbindung fühle.
    Ich bin eigentlich sehr verantwortungsbewusst, aber fühle mich nur noch schlecht.
    LG Manuela

  • #116

    Claudia & Sophie (Mittwoch, 24 April 2024 11:51)

    @ Manuela: Erstmal herzlichen Dank für Deine offenen und ehrlichen Worte! Es tut mir sehr leid, dass Du Deinen Herzenshund erst vor so kurzer Zeit verloren hast. Und ja, die 'Umstellung' von einer Fellnase, die altersgemäß alles etwas ruhiger angehen lässt, die man in- und auswendig kennt, mit der man so viele schöne Erinnerungen teilt, auf ein neues Hundebaby ist bestimmt nicht einfach. Oft vergisst man (zum Glück ;-) ) auch die ganzen Schwierigkeiten und Sorgen, die man mit einem Hundezwerg hatte - so geht's mir zumindest ;-).
    Wenn ich richtig gerechnet habe ;-), ist Deine Sari ja erst knappe vier Monate alt, und damit wirklich noch ein 'Kleinkind'. Du schreibst nicht, welcher Rasse sie angehört, aber es gibt einfach 'solche und solche' :-). Manche möchten einfach ihre Zähnchen in alles schlagen, was sie erreichen können, vielleicht hat die Hundemutter da auch manches durchgehen lassen. Wichtig ist aber doch, dass Ihr beide jetzt zu einem richtig guten Team zusammenwachst - und Du schreibst ja auch, dass es zumindest im Haus schon etwas ruhiger zugeht. Verbindung braucht Zeit. Beim einen Hund war sie vielleicht schneller da, bei Sari dauert's vielleicht ein bisschen länger ... Aber bitte gib nicht auf! Ich darf gar nicht sagen, wie oft ich in Sophies Anfangstagen schniefend auf dem Sofa saß und erklärte, dass es mit Sophie garantiert nieeee gut laufen wird. Damit habe ich es mir (und Sophie) nur unnötig schwer gemacht!
    Also, tief durchatmen, das wird schon. Nimm Dir auch mal kurze Momente für Dich und gönn Dir was Gutes, nicht nur immer nur dem Hund. :-) Du wirst sehen, bald wird es sich schon viel leichter anfühlen!
    Alles Gute, Sophie und ich drücken Euch ganz fest die Daumen und Pfoten ...

  • #117

    Manuela (Mittwoch, 24 April 2024 13:14)

    Danke schön für die netten Worte.
    Ich werde auf jeden Fall versuchen durchzuhalten.
    Ein Leben ohne Hund ist gar nicht vorstellbar.
    Wahrscheinlich liegt es auch daran, dass ich immer allein mit Sari bin und alles Gute kaum noch registriere.
    Ich muss wahrscheinlich meine Sichtweise etwas ändern.
    Sari ist übrigens ein Whippet.
    Ich hatte aber vor ihr auch schon 2 Windhunde und ein total tolles Verhältnis zu beiden.
    Ganz liebe Grüße
    Manuela